Fußball 0:3 – der KFC verpatzt den Jahres-Auftakt

Krefeld · Die Uerdinger laufen im Heimspiel gegen Kickers Würzburg nur hinterher und rutschen auf den vierten Tabellenplatz ab.

 Kevin Großkreutz legt sich mit dem Würzburger Ibrahim Hajtic an.

Kevin Großkreutz legt sich mit dem Würzburger Ibrahim Hajtic an.

Foto: Revierfoto

Nichts lief zusammen, nichts wollte so richtig klappen. Der Start ins neue Spieljahr 2019, in dessen Sommer der Schritt in die 2. Liga stehen soll, ist dem KFC Uerdingen reichlich misslungen. Der Aufstiegsanwärter rutschte nach dem 0:3 im Heimspiel gegen die Würzburger Kickers auf Platz vier zurück. Wie schon gegen Unterhaching zum Jahresabschluss, als es ein 0:4 setzte, waren die Krefelder nicht Herr der Lage, liefen hinterher, wirkten gegen die aufmerksamen und aggressiven Würzburger, die nach Ballgewinnen schnell kombinierten, teilweise überfordert.

Trainer Krämer: „Alles war  zu langsam, auch im Kopf“

„Wir haben keine Mittel gefunden“, sagte Torwart René Vollath, noch der beste Uerdinger am Sonntag. Einige Male griff er ein, rettete im letzten Moment. „Der Gegner hat sich mehr reingehauen“, befand Vollath. „Es war bei uns nicht gut genug von allem, was man braucht, um Erfolg zu haben.“

Eine Leistung wie ein Rätsel. „Ich habe keine Ahnung, wie das passieren konnte“, sagte der KFC-Torwart. Und auch Trainer Stefan Krämer erkannte seine Mannschaft aus der Vorbereitung mit guten Trainingseindrücken nicht mehr wieder: „In jeder Trainingseinheit waren wir galliger, griffiger als heute.“ Gefehlt hatte gegen Würzburg viel: „Alles war irgendwie zu langsam, auch im Kopf. Mir war, als ob die Spieler mit einem Rucksack aus Blei liefen.“ Kaum ein Uerdinger, der Normalleistung bot. „Das wundert mich doch sehr“, sagte der KFC-Trainer: „Wir waren uninspiriert, zu fahrig, hatten keine Gier.“

Kapitän Mario Erb sitzt auf der Bank, wie auch Zugang Osawe

Die Trainingswoche mit den widrigen Platzbedingungen – teilweise Hallentraining, der Umzug nach Düsseldorf oder sogar nach Hamburg zu einem Testspiel – wollte Krämer explizit nicht als Alibi geltend machen. Kapitän Christopher Schorch war Teil der Abwehr, die viele Angriffe der Würzburger auf sich zulaufen sah: „Es gab zu einfache Ballverluste, wir haben die zweiten Bälle nicht bekommen. Die kamen dann mit Tempo auf uns drauf. Das ist schwer zu verteidigen.“

Der angestammte Kapitän Mario Erb hatte noch auf der Bank Platz genommen. Noch sei er nach seiner langen Verletzung nicht in Bestform. Ansonsten vertraute Trainer Stefan Krämer auf sein Personal des ersten Halbjahres. Neuzugang Osayamen Osawe gehörte noch zu den Reservisten, kam zur Pause ins Spiel. Roberto Rodriguez fehlte noch die Spielberechtigung.

Nach ausgeglichenem Beginn übernehmen die Gäste die Regie

Die Partie hatte ausgeglichen begonnen. Die Kickers aus Würzburg erspielten sich fortan in den ersten 20 Minuten leichte Vorteile, kamen dem Uerdinger Tor näher als der KFC dem ihrigen.  Krefelds Schlussmann René Vollath stand nach einem Kopfball Orhan Ademis richtig. Beim KFC kamen die Zuspiele im Angriff nicht an. Dominic Maroh prüfte Würzburgs Torhüter Patrick Drewes erstmals nach einem Freistoß (29.). Immer wieder aber musste Vollath beherzt zupacken. Die Gäste spielten schnelle Gegenzüge. In der 35. Minute führten die Würzburger: Janik Bachmann traf nach einer Flanke per Kopf. Unter die Anfeuerungsrufe der Fans mischten sich auch mehr und mehr Pfiffe. Im Angriffsspiel blieben die Uerdinger vieles schuldig,  Ballverluste in der Vorwärtsbewegung. Leichte Beute für die Gäste. Kurz vor der Pause rettete Vollath noch im Eins-gegen-Eins.

Die ersten Fans verlassen
nach 80 Minuten das Stadion

Nach der Pause ging es weiter wie bisher. Würzburg kombinierte sich nach Ballgewinnen durch, so auch beim 2:0 (58.), als Dave Gnaase aus zentraler Position am Strafraum abziehen durfte.

Wenige Minuten später die Entscheidung: Tanju Öztürk verlor den Ball als vorletzter Mann, Dominic Baumann stieß schnell vor, wartete, dann schoss er aus 18 Metern ins Tor. Pfiffe von den Rängen.

Der KFC stand jetzt völlig neben sich im strömenden Regen von Duisburg. Die ersten der 3200 Zuschauer verließen nach 80 Minuten das Stadion.

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