Drittligist hat 2019 erst vier Ligaspiele gewonnen Heiko Vogel steht vor dem Aus beim KFC Uerdingen

Krefeld · Der KFC Uerdingen hat 2019 erst vier Ligaspiele gewonnen. Gerüchte über eine Trainerentlassung lässt der Verein offen.

Trainer Heiko Vogel verließ die Pressekonferenz am Montag durch die Hintertür.

Trainer Heiko Vogel verließ die Pressekonferenz am Montag durch die Hintertür.

Foto: Revierfoto

Am Tag nach der 0:3-Klatsche gegen Waldhof Mannheim herrschte beim Fußball-Drittligisten normaler Trainingsbetrieb. Auslaufen wie immer, wie aus der Pressestelle zu erfahren war. Am Abend dann aber wurde die KFC-Welt in Aufruhr versetzt. Einem Medienbericht zufolge soll Trainer Heiko Vogel bereits am Dienstag entlassen worden sein. Der Verein ließ eine entsprechende Anfrage am Dienstagabend unbeantwortet. Am Mittwoch sollen weitere Informationen folgen.

Der Fußballabend am Montag hatte ja mit düsteren Gesichtern auf Uerdinger Seite geendet. Die Spieler waren in die Kabine geschlichen. Der sichtlich verärgerte KFC-Präsident Mikhail Ponomarev und seine Geschäftsführer suchten die Räume auf. Was besprochen wurde, ist nicht überliefert. Wenig später verließ das Triumvirat schnell den Ort der Niederlage – ohne Kommentar. Ein solcher war auch von den Spielern nicht zu bekommen. Trainer Heiko Vogel verließ die Pressekonferenz nach seiner Stellungnahme durch die Hintertür. Es dürfte der letzte offizielle Akt des Übungsleiters in Diensten des KFC Uerdingen gewesen sein.

Die Fans des KFC werden die ersten neun Monate des Jahres 2019 in ein paar Jahren wohl nicht gerne in der Vereinschronik nachschlagen. Es steht dort nämlich eine Bilanz des Schreckens geschrieben, ganz egal, welche Parameter man sich da heranzieht. Nackte Zahlen. Auch sie beschreiben die sportliche Misere der Krefelder, die nun schon seit dem Jahreswechsel anhält und Michail Ponomarev erneut zu einem Trainerwechsel zwangen. Seit Januar hat der KFC saisonübergreifend nur vier Ligaspiele gewonnen bei insgesamt 28 Versuchen. Dagegen stehen 16 Niederlagen. Der Klub hat zwei Erfolge im Pokal gefeiert, allerdings gegen unterklassige Gegner. Eines davon war jedoch das Endspiel um den Niederrheinpokal gegen den Regionalligisten Wuppertaler SV, der das wichtige Ticket für den DFB-Pokal einlöste.

Ein Rückblick: Bis zum Rückrunden-Start im Januar lagen die Uerdinger noch auf Rang drei in der Tabelle, mit besten Aussichten noch einen der ersten beiden Ränge zu erobern. 37 Punkte, 26:19 Tore, zwölf Siege in den ersten 19 Begegnungen der Vorsaison. Dann ging es bergab. Als hätte man dem KFC und der Mannschaft den Stecker gezogen. KFC unplugged.

Trainerwechsel, Aufstiegscoach Stefan Krämer musste seinen Hut nehmen, Suspendierungen von Führungsspielern im Januar. Ob Norbert Meier, Übergangstrainer Frank Heinemann oder auch Heiko Vogel in den letzten Wochen der Saison – eine Kehrtwende geschah nicht mehr. Die Uerdinger schlossen die Rückrunde als Tabellenletzter ab. Elf Punkte, zwei Siege in 19 Spielen – die Bilanz eines Absteigers eigentlich.

Eine Festung KFC gibt es bis heute nicht in der Drittligazeit

Die Heimspiele in der Duisburger und Düsseldorfer Arena waren und sind ebenfalls nicht von Erfolg gekrönt. Eine Festung KFC, die gibt es bis heute nicht in der Drittligazeit der Krefelder seit dem Aufstieg im Sommer 2018. Fünf Heimsiege in den 19 Partien der Vorsaison. In dieser Spielzeit ist erst ein Sieg vor eigenem Publikum dazugekommen. Zum Auftakt hieß es 1:0 gegen den Halleschen FC. Überhaupt gelangen erst zwei Dreier in neun Ligaspielen in dieser Saison. Neun Punkte sammelte der KFC erst in dieser Saison.

Trainer Heiko Vogel, der am 1. Mai das Amt übernahm, kommt in der 3.Liga auf zwei Siege und vier Unentschieden nach saisonübergreifend zwölf Partien. Er gewann im Niederrheinpokal das Endspiel gegen den Wuppertaler SV und in der ersten Runde gegen den Bezirksligisten SV Budberg. Zu wenig für die hohen Ambitionen des KFC. Am Mittwoch soll eine mögliche Übergangslösung präsentiert werden.

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