Urteile zu Spielabsprachen in Polen und Italien

Warschau (dpa) - In Italien ermitteln gleich mehrere Staatsanwaltschaften bereits seit Jahren wegen manipulierter Fußballspiele in der ersten, zweiten und dritten Liga.

Die federführende Staatsanwaltschaft Cremona ließ zahlreiche verdächtige Fußballer, Funktionäre und weitere Personen verhaften, darunter Ex-Nationalspieler Giuseppe Signori (Lazio Rom) und der frühere Kapitän von Atalanta Bergamo, Cristiano Doni.

Einige Verdächtige haben bereits Spielabsprachen gestanden. Der italienische Fußballverband (FIGC) hatte zahlreiche Fußballer zu langjährigen Sperren verurteilt und einige Clubs mit Punktabzügen bis hin zum Zwangsabstieg belegt.

Als prominentester Trainer war Juventus-Turin-Coach Antonio Conte in den Wettskandal verstrickt. Der frühere Trainer des AC Siena soll eine Ergebnisabsprache nicht angezeigt haben. Dafür wurden Conte im vergangenen Jahr zu einer Sperre von zehn Monaten verurteilt. Conte bestreitet bis heute, von den Manipulationen gewusst zu haben. Einige Staatsanwaltschaften in verschiedenen Städten Italiens wie Cremona, Bari und Neapel ermitteln bis heute.

In Polen können illegale Spielabsprachen im Sport seit Juli 2003 strafrechtlich geahndet werden - und die Ermittler und Staatsanwälte hatten seitdem reichlich zu tun. Nach dem Verdacht auf Spielabsprachen vor allem in der zweiten und dritten Liga ermittelte die Bezirksstaatsanwaltschaft Wroclaw (Breslau) gegen rund 600 Spieler, Trainer, Schiedsrichter und Verbandsfunktionäre.

In zahlreichen Fällen gab es schon Urteile, meist Geld- und Bewährungsstrafen, mehrere der Hauptschuldigen wurden auch zu Gefängnisstrafen verurteilt. Von den Untersuchungen waren 52 polnische Vereine betroffen. Vom Korruptionsverdacht blieb auch der polnische Fußballverband nicht ausgenommen - ermittelt wurde unter anderem gegen das für die Schiedsrichter zuständigen Vorstandsmitglied.

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