Mourinho, Guardiola, Ancelotti - großes Stühlerücken?

Berlin (dpa) - Mit der Entlassung von José Mourinho beim FC Chelsea ist der Trainermarkt bei den europäischen Spitzenclubs weiter in Bewegung gekommen. Im Sommer könnte es zum großen Stühlerücken kommen, zumal ein Abschied von Pep Guardiola beim FC Bayern München erwartet wird.

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Dazu herrscht bei Real Madrid und Manchester United Unzufriedenheit über die Cheftrainer Rafael Benítez und Louis van Gaal. Ein Überblick zu den Trainern bei den europäischen Top-Clubs:

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ENGLAND

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FC CHELSEA: José Mourinho wurde nach dem Absturz des englischen Meisters auf Platz 16 am Donnerstag entlassen. Der Portugiese hatte noch einen Vertrag bis 2019 und wird mit einer Abfindung im zweistelligen Millionenbereich entschädigt. Bis zum Saisonende könnte der Niederländer Guus Hiddink übernehmen. Der 69-Jährige, der in diesem Jahr seinen Posten als niederländischer Bondscoach räumen musste, war bereits 2009 an der Stamford Bridge nach der Beurlaubung von Luiz Felipe Scolari eingesprungen. Mit Erfolg: Unter Hiddink gewannen die Blues den FA-Cup. Zugleich würde der Club mit einer Verpflichtung des Trainer-Routiniers Zeit gewinnen.

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MANCHESTER CITY: Der Chilene Manuel Pellegrini gilt bei City nur als Platzhalter. Die Verantwortlichen hoffen auf ein Ja-Wort von Bayern-Coach Pep Guardiola. Das nötige Kleingeld für die Verpflichtung des Star-Trainers hätte der Verein, der vom milliardenschweren Scheich Mansour bin Zayed Al Nahyan unterstützt wird. Dessen Traum ist es, auch gleich noch Lionel Messi nach Manchester zu lotsen.

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MANCHESTER UNITED: Bei den Fans von Manchester United ist der Unmut über den eigenwilligen Trainer Louis van Gaal groß. Der Anhang kritisiert seit Wochen die unansehnliche Spielweise. Nach dem Aus in der Champions League durch ein 2:3 in Wolfsburg und den zuletzt schwachen Leistungen in der Liga gerät der niederländische Coach zunehmend in die Kritik. Die Clubführung steht noch zu van Gaal, der einen Vertrag bis 2017 besitzt. Doch bei weiteren Niederlagen könnte sich das schnell ändern. Mourinho und auch Guardiola könnten ein Thema werden.

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FC ARSENAL: Die Gunners spielen eine starke Saison, die zwischenzeitliche Kritik an Langzeit-Trainer Arsène Wenger ist längst verstummt. Seit 1996 ist der Elsässer bereits Arsenal-Coach. Sein Vertrag läuft noch bis 2017, bis dahin dürfte der 66-Jährige sicher bleiben.

SPANIEN:

REAL MADRID: Das 0:4-Debakel im Clásico gegen den FC Barcelona vor rund einem Monat schmerzt die stolzen Fans von Real Madrid noch immer. Für sie steht der Schuldige längst fest: Trainer Rafa Benítez. Auch die defensiv ausgerichtete Spielweise stört die Anhänger, die jahrelang Offensivspektakel gewöhnt waren. Präsident Florentino Perez versucht seit Wochen, seinem Coach den Rücken zu stärken. Bleibt der Erfolg aus, wird Benítez gehen müssen. Der frühere Weltfußballer Zinédine Zidane, der Reals B-Mannschaft trainiert, wird als Nachfolger gehandelt. Eine Rückkehr von Mourinho käme zum jetzigen Zeitpunkt zu früh.

FC BARCELONA: Sportlich läuft es bei Barça hervorragend. Nach dem Triple in der Vorsaison führen die Katalanen erneut die Primera Division an und erreichten problemlos das Achtelfinale der Champions League. Aus sportlicher Sicht gibt es keinen Grund für einen Trainerwechsel. Doch Luis Enrique ist alles zuzutrauen. Nach dem Champions-League-Triumph in der Vorsaison hatte der sture Asturier seine Zukunft noch offen gelassen, dann aber doch für ein weiteres Jahr verlängert.

DEUTSCHLAND:

FC BAYERN MÜNCHEN: Pep Guardiola will offenbar seinen auslaufenden Vertrag nicht verlängern, wie spanische Medien berichten. Der Nachfolger stünde auch schon parat: Der Italiener Carlo Ancelotti, der schon dreimal als Trainer die Champions League gewann und Titel in Italien, England, Frankreich und Spanien holte, soll im Sommer kommen.

BORUSSIA DORTMUND: Thomas Tuchel übernahm im Sommer die Nachfolge von Jürgen Klopp und hat die Westfalen zurück in die Bundesliga-Spitzengruppe geführt. Der Konzept-Trainer soll eine neue Ära bei den Westfalen einleiten.

FRANKREICH:

PARIS ST. GERMAIN: Laurent Blanc ist seit 2013 Trainer des Clubs und gewann seitdem zweimal die Meisterschaft, was aber angesichts der finanziellen Übermacht keine große Errungenschaft ist. Auch in dieser Saison marschiert PSG einsam vorneweg. Die Geldgeber aus Katar interessiert aber eher die internationale Königsklasse. Diesbezüglich kann der 98er-Weltmeister Blanc noch nicht viel vorweisen. So könnte schnell Mourinho ein Thema werden. Gerüchten zufolge träumen die Verantwortlichen offenbar von einer Zusammenführung von Mourinho und Superstar Cristiano Ronaldo in Paris.

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