Minister: Blatter vergleicht „Bananen mit Orangen“

Brasília (dpa) - Brasiliens Sportminister Orlando Silva hat die Kritik von FIFA-Präsident Joseph Blatter am Stand der WM-Vorbereitungen in seinem Land zurückgewiesen.

„Für die Regierung ist die WM schon heute. Es gibt eine Dringlichkeit. Niemand sorgt sich stärker um die Umsetzung der FIFA-Weltmeisterschaft 2014 als Brasilien“, sagte Silva in der Hauptstadt Brasília.

Blatter hatte bemängelt, die Arbeiten kämen nicht schnell genug voran. Vergleiche man den Stand der Vorbereitungen mit Südafrika drei Jahre vor der WM 2010, dann liege Brasilien sogar dahinter. „Das ist eine Tatsache“, sagte Blatter. Diesen Vergleich ließ Silva so nicht gelten. Blatter vergleiche „Bananen mit Orangen“.

Es sei nicht angemessen, Brasilien mit WM-Gastgebern wie Südafrika oder auch Deutschland 2006 zu vergleichen, die beide in der Vorbereitungsphase völlig andere infrastrukturelle Situationen als Brasilien gehabt hätten. Solche Vergleiche könnten zu falschen Analysen führen, warnte Silva, der sich aber selbst auch besorgt über Verspätungen bei den Stadienarbeiten zeigte.

Blatter hatte zudem daran erinnert, dass nicht mehr viel Zeit bis zum WM-Start bleibe. „Das ist schon morgen. Die Brasilianer denken, dass es erst übermorgen ist“, betonte der FIFA-Chef. Silva wertete die Kritik Blatters auch als „Art von Ablenkung“ von internen Vorgängen in der FIFA, wie etwa dem laufenden Wahlprozess.

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