Messis doppelter Sieg im Gigantenduell

Genf (dpa) - „Doppelter Sieg“ für Lionel Messi: Beim Achtungserfolg seiner Argentinier gegen Portugal hat der zweimalige Weltfußballer seinen Rivalen Cristiano Ronaldo wieder mal in den Schatten gestellt.

Wie so oft in den vergangenen Duellen des FC Barcelona gegen Ronaldos Real Madrid stahl der „Floh“ dem „Beau“ die Show. Damit aber nicht genug. Messi ist nach dem 2:1 in Genf davon überzeugt, dass er einen zweiten, wohl noch wichtigeren Sieg errungen hat: Er habe endlich auch im Nationalteam seine Rolle gefunden.

„Jetzt lasse ich mich auch in der Selección zurückfallen, wie in Barcelona. Nur wenn ich viel Ballkontakt habe, fühle ich mich wohl“, sagte der 23-Jährige nach dem Abpfiff überglücklich. Wie beim 1:0 gegen Erzrivale Brasilien im November sorgte Messi auch gegen Portugal mit einem Last-Minute-Tor für den Sieg. Diesmal traf er in der 90. per Foulelfmeter. Nach tollem Dribbellauf und perfektem Pass von Messi hatte Angel di Maria (14.) zuvor die Südamerikaner im Stade de Genève in Führung gebracht. Ronaldo erzielte dann in der 21. Minute den zwischenzeitlichen Ausgleich.

Nicht nur wegen seines Tores präsentierte sich aber auch Ronaldo in guter Verfassung. Der 25-Jährige aus Madeira gefiel mit Flankenläufen und einigen Kabinettstückchen, bevor er nach einer Stunde für Danny ausgewechselt wurde. Am Ende war aber „la Pulga“, der „Floh“ vor knapp 30 000 Zuschauern der Größte. Im Juli will Messi nun bei der Copa América im eigenen Land seinen ersten wichtigen internationalen Titel im Trikot der „Albiceleste“ gewinnen - und den vielen Kritikern zu Hause den Wind aus den Segeln nehmen.

Optimistisch in die Zukunft blickt auch Argentiniens neuer Coach Sergio Batista. Der Mann, der das Ruder nach der 0:4-WM-Schlappe gegen Deutschland an Stelle des in Ungnade gefallenen Diego Maradona übernommen hatte, setzt in erster Linie auf seinen Superstar. „Messi war heute eine Stufe besser als Ronaldo, er soll (trotz der Rückennummer zehn) als Nummer neun spielen, aber von hinten kommen, mehr Freiheiten haben“, sagte Batista im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa. Beim Spielaufbau solle Messi von Jungtalent Javier Pastore unterstützt werden.

Des einen Freud, des anderen Leid. Ronaldo konnte seine Enttäuschung nicht verbergen, obwohl er in Genf erstmals in einem Spiel gegen ein Messi-Team ins Schwarze getroffen hatte. „Ich bin nicht zufrieden“, sagte er mir ernster Miene. Ganz anders Messi: „Wir haben noch keine Bestnote verdient, sind aber schon sehr gut drauf“. Bei der Copa América wolle man die Perfektion erreichen. Dann soll Argentinien endlich seine Durststrecke beenden und den ersten wichtigen Titel seit dem Gewinn der Copa 1993 erreichen.

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