Klinsmanns Mega-Deal: Vertrag bis 2018 und mehr Macht

Chicago (dpa) - Bei der deutschen Nationalmannschaft war er der „Projektleiter“ für zwei Jahre, in den USA wird Jürgen Klinsmann zur Dauerlösung.

Noch vor der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien einigte sich der frühere Bundestrainer mit dem amerikanischen Fußball-Verband (USSF) auf eine vorzeitige Vertragsverlängerung bis zur WM-Endrunde 2018.

„Ich bin sehr glücklich, dass ich die Arbeit, die wir vor zweieinhalb Jahren begonnen haben, fortführen kann“, betonte „Coach Klinsmän“, der mit seinem Team am 26. Juni in Recife letzter WM-Vorrundengegner der deutschen Mannschaft ist. Zuvor treffen die „Yanks“ auf Ghana und Portugal. Und egal, wie sie nach der „Alptraum-Auslosung“ (ESPN) in Brasilien abschneiden, Klinsmann hat mit der Vertragsverlängerung von Verbands-Präsident Sunil Gulati bereits jetzt eine Job-Garantie bis 2018 bekommen. „Jürgen hat in den vergangenen Jahren eine starke Basis von der Männermannschaft bis runter zu den Nachwuchsteams aufgebaut. Und diesen erfolgreichen Weg wollen wir weitergehen“, sagt Gulati.

Klinsmanns hat sich durch seinen Mega-Deal zugleich auch mehr Macht gesichert. Denn er fungiert künftig auch als Technischer Direktor des US Soccer. „Das ist eine riesige Herausforderung“, sagte er. Sein Ziel sei es, die Nachwuchs-Nationalteams, die Trainerausbildung, die Ausbildungs-Akademien und die Entwicklungen an der Basis noch enger miteinander zu verbinden. „Das sind faszinierende Themen und ich freue mich darauf, mit vielen talentierten Leuten zusammenzuarbeiten und ihre frischen Ideen zu hören“, meint der ehemalige Weltklasse-Stürmer.

Einzelheiten zum neuen Vertrag wurden nicht bekannt. Laut Tageszeitung Los Angeles Times beträgt Klinsmanns jährliches Grundgehalt derzeit 2,5 Millionen Dollar. Je nachdem, wie weit die Amerikaner in Brasilien kommen, kann der 49-Jährige Bonuszahlungen bis zu 10,5 Millionen Dollar einstreichen. Klinsmanns aktueller Kontrakt war noch bis zum August 2014 gültig. Doch der Wahlkalifornier hatte bereits vor einem Monat erwähnt, dass er mehrere Anfragen von anderen nationalen Verbänden vorliegen habe.

Klinsmann hatte am 29. Juli 2011 als 35. Nationaltrainer den US-Chefposten des entlassenen Bob Bradley übernommen und die Auswahl Amerikas seitdem von Weltranglistenplatz 30 auf Position 14 geführt. Angefangen mit einem 4:3-Triumph am 2. Juni in Washington gegen eine ersatzgeschwächte deutsche Mannschaft, stellten die Klinsmänner mit zwölf Erfolgen nacheinander eine Rekord-Siegesserie auf. Zudem holte das Team den Gold Cup, beendete die WM-Qualifikationsgruppe des CONCACAF-Verbandes souverän als Erster und beendete das Jahr mit der Verbands-Bestmarke von 16 Siegen.

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