„Ein Stich ins Herz der Neapel-Fans“, schrieb die „Gazzetta dello Sport“ über den Treffer des Argentiniers. Higuaín, der im Sommer für 90 Millionen Euro von Turin nach Neapel gewechselt war, verzichtete aus Respekt vor seinem Ex-Verein zwar auf übertriebenen Torjubel. Dennoch haderten die Süditaliener mit dem Treffer ihres Ex-Torjägers (70. Minute). „So zu verlieren macht uns wütend, wir haben besser gespielt als Juve“, sagte Verteidiger Kalidou Koulibaly.

Auch Club-Legende Diego Maradona meldete sich nach dem Duell zu Wort. „Es ist mir egal, was Higuín gemacht hat. Er soll seinen Weg gehen, das ist mir egal“, sagte er in einem Video an die Neapel-Fans über die Entscheidung seines argentinischen Landsmannes. „Ich habe das Trikot von Neapel nie verraten. Mein Herz gehört Neapel.“

Verteidiger Leonardo Bonucci hatte die Gastgeber am Samstag in Führung gebracht (50.), José Callejon kurz darauf ausgeglichen (54.). „Der Sieg war notwendig, um die Tabellenführung zu behaupten“, lobte Trainer Massimiliano Allegri. Khedira und Co. feierten nach dem wichtigen Sieg vor allem den umstrittenen Matchwinner Higuaín. „Er ist ein großer Champion, und Champions entscheiden solche Partien. Zum Glück spielt er für uns“, sagte Torschütze Bonucci schmunzelnd.

Durch den Erfolg konnte Juve auch am elften Spieltag der Serie A nicht von der Tabellenspitze verdrängt werden, Konkurrent Neapel hat schon sieben Punkte Rückstand. Die Turiner konzentrierten sich daher direkt nach der Partie auf das wichtige Champions-League-Duell gegen Olympique Lyon am Mittwoch. „Wenn wir in Europa weit kommen wollen, müssen wir uns noch verbessern“, forderte Kapitän Gianluigi Buffon.