Fußballvereine bekommen Geld für EM-Abstellungen

Nyon/Genf (dpa) - Insgesamt 659 Fußball-Clubs erhalten nach dem EM-Jahr Kompensationszahlungen für die Abstellung von Spielern in die Nationalmannschaften. Das teilten die Europäische Fußball-Union (UEFA) und die European Club Association (ECA) mit.

Fußballvereine bekommen Geld für EM-Abstellungen
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100 Millionen Euro werden allein unter jenen Vereinen verteilt, die Profis bei der Endrunde in Frankreich vom 10. Juni bis zum 10. Juli gestellt haben. 50 Millionen Euro entfallen auf Clubs, deren Spieler für Partien in der vorangegangenen Qualifikationsphase nominiert worden waren. Wie viel Geld die deutschen Topclubs einstrichen, wurde zunächst nicht bekannt.

Den 150-Millionen-Euro-Deal hatte die ECA schon lange vor der EM mit der UEFA ausgehandelt. Bei dem Kontinentalturnier vor vier Jahren in Polen und der Ukraine hatten 575 Vereine insgesamt 100 Millionen Euro an Abstellgebühren kassiert, bis zum Turnier 2020 wird die Summe sogar mindestens verdoppelt: 200 Millionen Euro oder acht Prozent der Gesamteinnahmen sind dann seitens der UEFA garantiert. Obendrein hatte die ECA mit dem Weltverband FIFA einen Deal ausgehandelt, der je 209 Millionen Dollar (fast 200 Millionen Euro) für Spielerabstellungen bei den WM-Turnieren 2018 und 2022 einbringt.

Bayern Münchens Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge kündigte bei der ECA-Generalversammlung in Genf unterdessen neue Verhandlungen mit der UEFA über den Dreijahreszyklus von 2021 bis 2024 an, nachdem sich beide Seiten zuletzt erst über Reformen für den Zeitraum von 2018 bis 2021 geeinigt hatten. Die Gespräche würden innerhalb weniger Monate starten, sagte der ECA-Vorsitzende Rummenigge.

Die organisierten Spitzenvereine hatten im Machtkampf mit der UEFA jüngst sogar eine mögliche Abspaltung angedroht und die Idee einer europäischen Superliga wieder ins Spiel gebracht. Rummenigge bezeichnete die anstehenden Gespräche als „eine Art Garantie, dass die Clubs unter dem Schirm der UEFA bleiben“.

Künftig sind ECA-Vertreter zumindest schon mal direkter in das Management von Champions League und Europa League eingebunden. Er freue sich über die Entwicklung, „die unser Verhältnis zur UEFA seit Gründung der ECA 2008 gemacht hat“, sagte Rummenigge.

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