Fußball-WM: Südkorea hofft auf Solidarität Asiens

Seoul (dpa) - Südkorea will die Länder Asiens hinter seine Bewerbung um die Fußball-Weltmeisterschaft 2022 bringen.

„Vier Länder in der asiatischen Region befinden sich im Rennen, so dass die Stimmen aufgeteilt werden können“, sagte der südkoreanische Vizepräsident des Fußball-Weltverbands FIFA, Chung Mong Joon, in Seoul. „In den nächsten zehn Tagen werden wir versuchen, Solidarität in Asien aufzubauen und uns dann auf die nächste Stufe zu stellen, auf der Südkorea zum Gastgeber bestimmt wird“, wurde er von der nationalen Nachrichtenagentur Yonhap zitiert.

Am 2. Dezember werden die WM-Gastgeber der Turniere 2018 und 2022 in der FIFA-Zentrale in Zürich bestimmt. Bewerber für die WM-Endrunde 2018 sind England, Russland, Spanien/Portugal und Belgien/ Niederlande. Den Fünfkampf für 2022 bestreiten neben der USA vier Kandidaten aus dem asiatisch-pazifischen Raum: Katar, Südkorea, Japan und Australien. Südkorea richtete 2002 zusammen mit Japan die erste WM in Asien aus.

Der Wettstreit um die Ausrichtung der WM 2022 werde Asien gegen die USA lauten, glaubt Chung. Um den Zuschlag für das Turnier zu erhalten, braucht es eine absolute Mehrheit. Sollte diese nicht im ersten Wahlgang erreicht werden, ist der Kandidat mit den wenigsten Stimmen aus dem Rennen. Man werde versuchen, Unterstützung von den Parteien zu bekommen, die früh ausscheiden, sagte Chung.

Der Koreaner wollte nach Kuala Lumpur fliegen, um sich für die Unterstützung der Bewerbung seines Landes durch den Asiatischen Fußballverband (AFC) einzusetzen. Neben Chung können drei weitere Mitglieder des AFC mitstimmen.

Der FIFA-Vizepräsident kritisierte derweil die Suspendierung von zwei Funktionären wegen Korruptionsvorwürfen durch den Weltverband als zu hart. „Ich persönlich denke, dass die Disziplinarmaßnahmen gegen die zwei Exekutivmitglieder übertrieben sind“, sagte Chung.

Die FIFA-Ethikkommission hatte vergangene Woche Amos Adamu aus Nigeria für drei Jahre von allen Aktivitäten im Fußball ausgeschlossen, Vizepräsident Reynald Temarii aus Tahiti für ein Jahr. Das Duo soll nach britischen Medienberichten verdeckt recherchierenden Reportern signalisiert haben, seine Stimmen bei der WM-Vergabe zu verkaufen. Die Aussagen der beiden seien „unvorsichtig“ gewesen, allerdings frage er sich, ob dieses Verhalten schwerwiegend genug sei, die Bestrafung zu rechtfertigen, sagte Chung.

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