Fußball-Wettskandal: Nächstes Geständnis

Bochum (dpa) - Mit einem weiteren Geständnis ist der Prozess um den wohl größten Wettskandal im europäischen Fußball fortgesetzt worden. Der Angeklagte Tuna A. hat vor dem Bochumer Landgericht zugegeben, von manipulierten Spielen gewusst und entsprechende Wetten platziert zu haben.

In einer von seinem Verteidiger verlesenen Erklärung hieß es wörtlich: „Es ist richtig, dass von Frühjahr 2009 an in mehreren Fällen Wetten auf Spiele platziert worden sind, von denen er wusste, dass sie manipuliert worden sind.“ Tuna A. selbst habe sich an der Bestechung von Spielern und Schiedsrichtern allerdings nur in einem einzigen Fall beteiligt.

Der 55-Jährige ist damit der zweite geständige Angeklagte. Bereits Ende November hatte Nürettin G. eingeräumt, Wetten auf manipulierte Spiele gesetzt und selbst Spieler bezahlt zu haben.

Gleichzeitig wurde bekannt, dass Deutschlands wohl bekanntester Wettbetrüger Ante S. am 5. Januar 2011 vor dem Bochumer Landgericht als Zeuge aussagen soll. Der 34 Jahre alte Kroate galt schon als Drahtzieher des Wettskandals von 2005, in den auch Ex-DFB- Schiedsrichter Robert Hoyzer verwickelt war. Ante S. war vom Landgericht Berlin zu zwei Jahren und elf Monaten Haft verurteilt worden.

Nach Erkenntnissen der Bochumer Staatsanwaltschaft ist Ante S. auch in den aktuellen Wettskandal verwickelt. Am 15. und 20. Dezember soll der ebenfalls verdächtige Mario C. als Zeuge vernommen werden. Er gilt in dem aktuellen Verfahren als eine weitere Schlüsselfigur.

Den insgesamt vier Angeklagten wird vorgeworfen, über 30 Fußballspiele manipuliert zu haben. Die Wettgewinne sollen sich auf rund 1,6 Millionen Euro belaufen haben.

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