Domenech und Frankreichs Verband streiten weiter

Paris (dpa) - Fußball-Seifenoper ohne Ende in Frankreich: Neun Monate nach der skandalösen WM der „Bleus“ in Südafrika spitzt sich der Streit zwischen Ex-Nationaltrainer Raymond Domenech und dem Verband FFF wieder zu.

Vor einem gerichtlichen Versöhnungstermin am Donnerstag in Paris warf Domenechs Anwalt Jean-Yves Connesson dem FFF vor, sich wie „eine Bananenrepublik zu benehmen“, die den Coach zum einzigen WM-Sündenbock mache. Nach seiner fristlosen Kündigung fordert Domenech vom FFF einen Schadenersatz von 2,9 Millionen Euro.

Domenech sei unrechtmäßig entlassen worden, die Verantwortung aller anderen Beteiligten werde derweil vergessen, klagte Connesson im Gespräch mit dem Sportblatt „L'Équipe“. „Die Meuterer (gemeint sind die Profis um FC-Bayern-Star Franck Ribéry, die ein WM-Training boykottierten) sind alle wieder in die Nationalelf aufgenommen worden, und auch die FFF-Funktionäre sind immer noch da, sitzen alle im Warmem“, so der Anwalt.

Nach dem skandalösen Auftritt der „Equipe tricolore“ bei der WM war Domenech - von Medien und Fans daheim seit Jahren „verrückter Professor“ genannt - zunächst nach Vertragsende von Laurent Blanc als Nationalcoach abgelöst worden. Im September wurde der 59-Jährige dann auch noch seinen Posten als Trainerausbilder des Verbandes los. Der „Direction Technique Nationale“ des FFF gehörte er seit 1993 an.

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