Bento nicht mehr Nationaltrainer von Portugal

Lissabon (dpa) - Portugal sucht für Weltfußballer Cristiano Ronaldo und dessen Kollegen einen neuen Nationaltrainer. Der bisherige Coach Paulo Bento legte - vier Tage nach der 0:1-Heimpleite gegen Albanien zum Start der EURO-Qualifikation - seine Arbeit nieder.

Bento nicht mehr Nationaltrainer von Portugal
Foto: dpa

Die Entscheidung sei von beiden Seiten „gemeinsam getroffen“ worden, teilte der Nationalverband FPF in Lissabon mit. Der Name des Nachfolgers des 45-Jährigen, der seinen Posten seit knapp vier Jahren innehatte, wurde vorerst nicht bekannt. Über eine „Lösung“ solle aber schon bald informiert werden, so der Verband. Der Vertrag mit Bento war erst im April bis 2016 verlängert worden.

Der FPF bedankte sich bei Bento „insbesondere für die Qualifikation für die EURO 2012 sowie für die Weltmeisterschaft 2014“. Bei der Euro hatten Bentos Schützlinge noch gute Leistungen gezeigt. Das Team war in der Ukraine erst im Halbfinale am späteren Turniersieger Spanien knapp im Elfmeterschießen gescheitert. Doch bei der WM in Brasilien hatte die „Seleção“ schon nach der Vorrunde und einer 0:4-Schlappe gegen Deutschland die Koffer packen müssen.

Bento verabschiedet sich als Nationaltrainer mit einer akzeptablen Bilanz von 26 Siegen, zwölf Unentschieden und nur neun Niederlagen (91:49 Treffer). Beim 0:1 gegen Albanien winkten aber viele der 23 000 Fans im Estadio Municipal in Aveiro mit weißen Taschentüchern und gaben so zu verstehen, dass Bentos Zeit abgelaufen sei.

Es war die erste Heimpleite seit 2008. Bento entschuldigte sich nicht und flüchtete sich in Ausreden. „Wir haben das Spiel beherrscht“, sagte er. Der angeschlagene Ronaldo war nicht dabei, aber die Sportzeitung „Record“ titelte: „Sogar die Abwesenheit von Cristiano Ronaldo rechtfertigt nicht so viel Unfähigkeit.“

Als mögliche Nachfolger Bentos werden zwei Männer gehandelt: Der frühere Porto-Trainer Vítor Pereira (46/zur Zeit bei Al-Ahli Dschiddah) sowie der erfahrene und zur Zeit arbeitslose Fernando Santos (59), der Griechenland in die WM-Endrunde führte und mit seinem Team im Achtelfinale gegen Costa Rica nach Elfmeterschießen ausschied. Viel Zeit hat der FPF nicht: Schon am 14. Oktober muss man in der Euro-Quali nach Dänemark. Möglicherweise schon ein Schicksalsspiel, denn Mittelfeldmann Joao Moutinho sagte: „Jetzt müssen wir alles gewinnen.“

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