Testspiele : Argentiniens Neustart ohne Schweiger Messi - „Schon seltsam“
Los Angeles (dpa) - Lionel Messi schweigt einfach. Macht er im Nationaltrikot weiter? Hört er auf? Greift er in Katar 2022 ein letztes Mal nach dem Goldpokal?
Mit fast zehn Wochen beharrlicher Stille macht der fünfmalige Weltfußballer aus Argentinien beinahe ein Staatsgeheimnis aus seiner Zukunft und hat inzwischen sogar das wochenlange Dauerschweigen von Bundestrainer Joachim Löw überboten. Klar ist: Die vier kommenden Tests, die für den Vize-Weltmeister von 2014 am Freitagabend (Ortszeit) mit einem Duell gegen Guatemala in Los Angeles beginnen, finden erst einmal ohne den argentinischen Heilsbringer statt.
„Wir hoffen, dass Messi in unser Team zurückkehrt, das wäre das Beste für uns“, sagte Mittelfeldspieler Maximiliano Meza über den Superstar des FC Barcelona. Auf dem Trainingsplatz bereiten die Interimscoaches Lionel Scaloni und Pablo Aimar einen Mix aus Unbekannten und hoffnungsvollen Talenten auf die Spiele gegen Guatemala und Kolumbien vor, abseits des Rasens gibt es weiter nur ein Thema: Messi und dessen Zukunft.
„Es ist schon seltsam, zur Nationalelf zu kommen - und Messi ist nicht dabei“, stellte Nicolás Tagliafico fest. Der Abwehrspieler von Ajax Amsterdam ist einer von gerade einmal sechs Profis, die nach der enttäuschenden WM mit dem Achtelfinal-Aus gegen den späteren Weltmeister Frankreich wieder nominiert wurden. Routiniers wie Javier Mascherano traten zurück, manche wurden nicht mehr berufen. Argentinien droht ein Umbruch, und angesichts der knüppelharten Ausscheidung in Südamerika dürfte der zweimalige Weltmeister froh sein, dass die Qualifikation für die nächste WM erst im Herbst 2019 beginnt.