Alaba lässt Österreich träumen

Berlin (dpa) - Seine deutschen Mitspieler vom FC Bayern München können sich schon einmal überlegen, womit sie David Alaba demnächst eine kleine Freude bereiten.

Natürlich, in erster Linie war der Ausgleich zum 2:2-Endstand gegen Irland, den Österreichs Fußballer des Jahres am Dienstagabend in der Dublin Arena in letzter Minute erzielte, wichtig für sein Land. Doch in der Gruppe C der Qualifikation zur WM 2014 in Brasilien konnte auch der Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) nichts Besseres passieren, als dass zwei Kontrahenten sich die Punkte teilen.

Dank Alaba lässt sich von Verfolgern kaum noch sprechen - momentan jedenfalls. Mit jetzt 16 Punkten hält das Team von Bundestrainer Joachim Löw nach dem 4:1 (3:0) gegen Kasachstan souverän Kurs auf Platz eins, der direkt zur Teilnahme an der WM-Endrunde berechtigt. Gerade einmal halb so viele Zähler haben die punktgleichen Österreich, Schweden und Irland, die derzeit nur durch die Tordifferenz getrennt sind. Dieses Trio ermittelt auch, wer im November 2013 als Gruppenzweiter in zwei Playoff-Spielen um die WM-Teilnahme kämpfen darf.

Allerdings haben die Schweden, die am Dienstag bei einem Freundschaftsspiel in der Slowakei über ein 0:0 nicht hinauskamen, derzeit noch zwei Spiele weniger als die Deutschen und je eine Partie weniger als Österreich und Irland. Auch die Skandinavier nahmen Alabas späte Ergebniskorrektur in Dublin zufrieden zur Kenntnis.

Mit seinem dritten Länderspiel-Treffer wahrte der 20 Jahre alte Bayern-Profi die realistische Chance der ÖFB-Auswahl auf den zweiten Platz. „Natürlich war es auch Glück, dass das Tor so spät gefallen ist“, sagte Alaba zu seinem abgefälschten Schuss in der zweiten Minute der Nachspielzeit: „Zeit zum Nachdenken hatte ich nicht, ich habe einfach geschossen.“

Der spät erworbene Punkt „kann Gold wert sein“, vermutete Kapitän Christian Fuchs vom FC Schalke 04. Alaba richtete den Blick prompt auf den 7. Juni, wenn Schweden in Wien zu Gast sein wird. „Mit dem Punkt in Dublin dürfen wir nicht zufrieden sein, da wartet der nächste schwere Gegner“, sagte er. Für Werders Mittelfeldspieler Zlatko Junuzovic ist das Duell mit den Skandinaviern sogar „ein echtes Finalspiel“.

Und Irland? Ist auch noch da, wenngleich die Kritiker von Nationaltrainer Giovanni Trapattoni dies nach dem Remis gegen Österreich ganz anders beurteilen. Sie sehen die WM in Gefahr und prophezeien das Ende aller Hoffnungen für Anfang September, wenn zuerst Schweden auf die Insel kommt und Irland anschließend nach Österreich reisen muss. Trapattoni kann solchen Untergangsszenarien wenig abgewinnen. „Wir sind noch immer in derselben Position wie vor dem Spiel“, sagte er kämpferisch.

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