Innenminister gegen Abkassieren für Polizei-Einsatz

Düsseldorf (dpa) - Die Innenminister von Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen halten nichts davon, der Deutschen Fußball Liga Polizei-Einsätze bei Bundesligaspielen in Rechnung zu stellen.

Ziel müsse es sein, weniger Polizisten in den Stadien einzusetzen, sagte der neue Vorsitzende der Innenministerkonferenz (IMK) und oberste Polizeichef in NRW, Ralf Jäger (SPD). Es gehe aber nicht darum, staatliche Kassen zu füllen. „Uns bringt mehr Geld gar nichts.“ Jäger übernahm in Düsseldorf offiziell den Vorsitz der IMK von Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD).

„Ich halte nichts davon, dass für staatliche Leistungen - gerade im Bereich des Gewaltmonopols - Rechnungen ausgestellt werden“, sagte Pistorius. Zunehmend gebe es Krawalle auf Anreisewegen zu Fußballspielen. Hier wäre es schwierig, die Kosten gegenüber den Vereinen sauber darzustellen. Die Lösung, um massive Polizei-Einsätze bei Hochrisikospielen zurückfahren zu können, sei Kooperation mit den Fußballverbänden bei Sicherheitskonzepten und Fanprojekten.

Eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe suche derzeit nach Maßnahmen für die Bekämpfung von Intensivtätern bei Fußballspielen, berichtete Jäger. Er forderte die Fußballverbände auf, endlich konsequent Stadionverbote gegen Gewalttäter zu verhängen. Alle Informationen über solche Intensivtäter müssten an einer Stelle gesammelt werden.

Die Gewerkschaft der Polizei forderte den neuen IMK-Vorsitzenden auf, eine bundesweite Datei „Intensivstraftäter Fußball“ einzuführen. „Es gibt kein Wochenende, an dem es nicht zu gewalttätigen Übergriffen auf andere Fangruppen und auf Polizisten kommt“, beklagte der NRW-Gewerkschaftsvorsitzende Arnold Plickert in einer Mitteilung.

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