Frauen-Königsklasse : Nach Final-K.o.: VfL-Wolfsburg-Frauen denken an Revanche
Kiew (dpa) - Kaum hatte sich der große Frust nach dem Drama von Kiew ein wenig gelegt, schalteten die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg wieder in den Angriffsmodus.
„Die Champions League bleibt das Ziel. Wir haben in den letzten drei Jahren zweimal Lyon beim Jubeln zusehen müssen. Das soll nicht noch einmal passieren. Wir wollen sie einfach packen“, kündigte Nationaltorhüterin Almuth Schult nach dem bitteren K.o. in der Verlängerung gegen die Übermannschaft Olympique Lyon an. Und auch der Sportliche Leiter Ralf Kellermann dachte nach dem 1:4 (0:0) bereits weiter: „Wir werden im nächsten Jahr mit dem aktuellen Kader wieder die Chance haben, die Champions League zu gewinnen.“
Die Chance war auch am Donnerstag zum Greifen nah. Nach dem Wolfsburger Führungstor durch Pernille Harder (93. Minute) wankte Lyon, doch eine dumme Gelb-Rote Karte für Alexandra Popp (96.) ließ den Traum vom zweiten Triple nach 2013 platzen. Die Nationalspielerin hatte entsprechend ein schlechtes Gewissen. „Es tut mir unendlich leid. Ich muss mich bei der Mannschaft entschuldigen. Mit der Aktion habe ich die Mannschaft in die Bredouille gebracht. Das war die Kehrtwende.“
In der Tat drehte Lyon im Walerij-Lobanowski-Stadion durch Amandine Henry (98.), Eugenie Le Sommer (99.), Ada Hegerberg (102.) und Camille Abily (116.) das Spiel und holte sich zum dritten Mal in Serie den Silberpokal. Mitten in der Jubeltraube war auch die deutsche Nationalmannschaftskapitänin Dzsenifer Marozsan, die nach den Erfolgen mit dem 1. FFC Frankfurt (2015) und Lyon (2017) zum dritten Mal den Cup holte. „Ein unglaubliches Gefühl. Es war so schwer, dieses Spiel zu gewinnen“, sagte Marozsan.