DFB-Frauen bezwingen auch China beim Algarve-Cup

Vila Real de Santo Antonio (dpa) - Die deutsche Frauenfußball-Nationalmannschaft hat beim Algarve-Cup in Portugal Kurs auf das Finale genommen. Zwei Tage nach dem 1:0-Erfolg gegen Island bezwang das Team von Trainerin Silvia Neid am Freitag auch China mit 1:0 (1:0).

Das Siegtor für die DFB-Elf in Vila Real de Santo Antonio gelang Melanie Behringer (32.) per Foulelfmeter. Die Chinesinnen spielten nach Gelb-Roten Karten für Han Peng (27.) und Zhang Rui (90.) am Ende nur noch zu neunt. Der zweimalige Weltmeister war zwar drückend überlegen, doch die Chancenauswertung mangelhaft.

„Ich fand unser Spiel richtig gut“, meinte Neid, die vor allem mit dem taktischen Verhalten und dem Abwehrverhalten zufrieden war. „Wir wollten aus einem Mittelfeldpressing heraus agieren. Das ist uns gut gelungen““, lobte die Bundestrainerin. „Die Chinesinnen hatten kaum Möglichkeiten, den Ball durch die Lücken zu spielen.“

Nach dem 13. Sieg im 27. Duell mit China spielt die DFB-Auswahl zum Vorrundenabschluss gegen die ebenfalls zweimal siegreichen Schwedinnen um den Einzug ins Finale. Der WM-Dritte fertigte Island mit 4:1 ab und ist dank des besseren Torverhältnisses Spitzenreiter der Gruppe A vor Deutschland. So benötigt die Neid-Elf gegen Schweden einen Sieg, um das Endspiel gegen den Sieger der Gruppe B (USA oder Japan) zu erreichen. Bei einem Remis oder einer Niederlage am Montag würden die deutschen Frauen um Platz drei kämpfen.

Wie zum Auftakt mussten Stammkeeperin Nadine Angerer, Lira Bajramaj und Dszenifer Marozsan passen, nur Bianca Schmidt rückte für Alexandra Popp neu in die Startelf. Dafür ging Anja Mittag, Siegtorschützin gegen Island, in die Spitze. Die deutschen Frauen begannen mutig und hatten durch einen 20-Meter-Schuss von Linda Bresonik die erste große Chance. Doch Chinas Torfrau Zhang Yue lenkte den Ball zur Ecke.

Die Schlüsselszene folgte in der 27. Minute, als Han Peng Gelb-Rot sah. Der Druck des Rekord-Europameisters wurde danach noch größer, die Asiatinnen konnten sich kaum noch befreien. Dennoch brachte erst ein von Melanie Behringer verwandelter Strafstoß die verdiente Führung. Danach hätten Mittag (38.), die aus spitzem Winkel nur den Pfosten traf, und Celia Okoyino da Mbabi (42.) den Vorsprung gegen die sich weit zurückziehenden Chinesinnen ausbauen müssen. „Wir machen vieles richtig, kombinieren gut. Die Ideen sind da, aber vor dem Tor hat heute die letzte Konsequenz gefehlt“, sagte Neid.

Das Bild änderte sich auch nach dem Wechsel mit der Hereinnahme von Verena Faißt, Saskia Bartusiak und Popp nicht. Deutschland stürmte, traf aber nicht oder scheiterte an der guten chinesischen Torhüterin. Zahlreiche Versuche von Mittag, Debütantin Luisa Wensing, Bartusiak und Bresonik blieben ungenutzt.

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