Aus für den DFB-Hallenpokal der Frauen

Düsseldorf (dpa) - Der DFB-Hallenpokal der Frauen ist bald Geschichte. Am 17. Januar 2015 wird der beliebte Budenzauber in Magdeburg zum letzten Mal stattfinden.

Heike Ullrich, Frauenfußball-Abteilungsleiterin beim Deutschen Fußball-Bund, bestätigte der Deutschen Presse-Agentur das endgültige Aus des Hallenspektakels. Grund sind Vorgaben des Weltverbandes FIFA. Die FIFA verlangt, dass von 2016 an alle offiziellen Hallenwettbewerbe nach den internationalen Futsal-Regeln gespielt werden. Ein Hallenturnier in dieser Form lehnen die zwölf Bundesligisten aber ab. Ein Nachfolge-Wettbewerb ist nicht in Sicht.

„Es war schon länger klar, dass wir die Vorgaben umsetzen müssen“, kommentierte Ullrich einen Beschluss, den das DFB-Präsidium schon im vergangenen März getroffen hatte. Allerdings blieb bislang ein Hintertürchen offen. Es hieß lediglich, dass das bei Vereinen, Spielerinnen und Fans beliebte Turnier 2015 „zum letzten Mal in seiner ursprünglichen Form“ ausgetragen würde.

Das Turnier fand seit 1994 an verschiedenen Standorten statt. Seit 2009 wird der DFB-Hallenpokal in der Magdeburger GETEC-Arena ausgetragen. Die Halle war mit mehr als 4000 Zuschauern zuletzt fast ausverkauft. Titelverteidiger bei der 21. und letzten Auflage ist Turbine Potsdam.

„Das ist sehr schade. Ich kann die Enttäuschung verstehen“, sagte Ullrich, „Magdeburg war ein perfekter Standort, und das Turnier hatte ein Top-Level erreicht.“ Auch Bundesliga-Sprecher Siegfried Dietrich bedauert das Aus. „Für die Liga und den deutschen Frauenfußball ist es sehr schade, dass so ein erfolgreiches und imageträchtiges Event künftig wegfällt“, betonte der Manager des 1. FFC Frankfurt.

Futsal wird zwar seit einigen Jahren in verschiedenen Bereichen auch in Deutschland gespielt. Doch hat diese Hallenvariante hierzulande anders als in Südamerika oder Südeuropa keine Tradition und unterscheidet sich extrem vom üblichen Hallenfußball auf Kunstrasen. Untergrund, Größe des Spielfeldes, Ball, Tore und Regeln - alles ist anders. „Futsal ist ein komplett anderes Spiel und die Umstellung für Leistungssportlerinnen einfach zu groß“, erläuterte Ullrich.

Der DFB und die Vereine konnten sich lange nicht mit Futsal anfreunden, nun müssen sie sich dem FIFA-Diktat beugen. Alternativen zum Hallen-Cup werden diskutiert, sind aber wegen des auch im Frauenfußball immer praller gefüllten Terminkalenders schwer zu realisieren. „Da stoßen wir an Grenzen. Es gibt Überlegungen, aber noch keine Lösungen“, sagte Ullrich. „Bei den Frauen ist jetzt das Thema, Futsal im Jugendbereich durchzuführen.“

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