Fortuna verliert gegen Freiburg Funkels Ärger über den Videokeller

Düsseldorf. · Fortuna Düsseldorf verliert gegen den SC Freiburg durch ein spätes Tor von Waldschmidt mit 1:2. Düsseldorfs Trainer Friedhelm Funkel hadert mit den Entscheidungen der Schiedsrichter.

 Engagiert am Spielfeldrand: Fortuna Düsseldorfs Trainer Friedhelm Funkel.

Engagiert am Spielfeldrand: Fortuna Düsseldorfs Trainer Friedhelm Funkel.

Foto: dpa/Roland Weihrauch

Langsam macht sich bei den Spielern von Fortuna Düsseldorf so etwas wie Verzweiflung breit. Drei  der letzten vier Spiele in der Fußball-Bundesliga hat die Mannschaft von Friedhelm Funkel in den letzten zehn Minuten verloren. So war es auch am Sonntag gegen den SC Freiburg. Der eingewechselte Luca Waldschmidt bereitete mit der dritten Chance der Gäste und dem Treffer zum 2:1 (1:1)-Sieg der Breisgauer allen Hoffnungen auf den zweiten Dreier der Düsseldorfer ein Ende. Fortunas Trainer Friedhelm Funkel versucht, das Ganze nach außen sehr entspannt zu sehen, und glaubt, dass der Negativlauf in Kürze durch ein Erfolgserlebnis ein Ende findet.

Weiter geht es hingegen nach der Ansicht von Funkel mit der Benachteiligung der Fortuna bei strittigen Elfmeter-Entscheidungen durch die Schiedsrichter und den Videokeller in Köln. „Ich verstehe einfach nicht, dass alles das, was uns vor der Saison zu dieser Art von Entscheidungen durch die Schiedsrichter erklärt worden ist, sich plötzlich auf dem Rasen ganz anders darstellt“, sagte Fortunas Cheftrainer. Ihn ärgerte eine Szene in der 84. Minute, bei der ein Freiburger den Ball an die Hand bekommen hatte. Der Pfiff des Schiedsrichters blieb aus, und auch eine weitere Überprüfung blieb aus. Dagegen war den Freiburgern erst nach Videobeweis ein Foulelfmeter zugesprochen worden – Bibiana Steinhaus im Kölner Keller hatte Schiedsrichter Daniel Siebert auf ein Foul von Rouwen Hennings aufmerksam gemacht.

Zwar konnten die Gäste in Person von Lucas Höler diesen Strafstoß nicht verwerten, weil Fortunas Torhüter Zack Steffen den Ball parieren konnte, aber auf der anderen Seite kam es gar nicht erst zu einem Videobeweis. „Die Hand des Freiburgers war über Kopfhöhe. Und da hat die Hand laut unserer Schiedsrichterbelehrung nichts zu suchen“, sagte Funkel. Grundsätzlich habe er ja recht, hätte ihm der Schiedsrichter erklärt. Doch aus so kurzer Entfernung kam der Ball, so dass Siebert angeblich nicht auf Elfmeter entscheiden konnte. „Mich stört einfach, dass der Schiedsrichter sich dann in einer solchen Szene nicht durch den Videobeweis helfen lässt“, meinte der erfahrenste Trainer der Bundesliga.

Der Meinung von Friedhelm Funkel hatte sich auch Fortunas Sportvorstand Lutz Pfannenstiel angeschlossen. Doch der schluckte seinen Ärger hinunter und sagte, als er auf seinen Disput mit dem Schiedsrichter kurz nach dem Abpfiff angesprochen wurde, dass er nur über das Schließen des Stadiondachs bei einem möglichen Unwetter mit dem Unparteiischen gesprochen hätte – und grinste dabei.

Wie so oft war die Fortuna aber selbst für die völlig unnötige Niederlage verantwortlich. In den entscheidenden Phasen des Spiels macht die Mannschaft noch zu viele Fehler und erinnert damit in auffälliger Weise an die erste Phase der Aufstiegssaison, als immer wieder Nachlässigkeiten mögliche Punktgewinne verhindert hatten.

Die Düsseldorfer gingen vier Minuten vor der Pause nach der ersten richtigen Chance des Spiels in Führung, nachdem Rouwen Hennigs per Kopf einen Torwartfehler von Alexander Schwollow ausgenutzt hatte. Doch die Mannschaft verstand es gegen keineswegs überragende Freiburger, den Vorsprung mit in die Pause zu nehmen. Jonathan Schmid traf mit dem Pausenpfiff und nach einer chaotischen Szene in der Abwehr der Gastgeber.

Viel besser in spielerischer Hinsicht wurde die zweite Hälfte nicht. Erst der vergebene Elfmeter weckte die Lebensgeister dieses Spiels. Als Fortuna eine Doppelchance durch Kenan Karaman kläglich vergeben hatte, fand der eingewechselte Luca Waldschmid die Lücke und traf zum Sieg für den SC Freiburg, der damit auf Platz drei der Bundesliga vorrückte.

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