Fortuna Düsseldorf Wo sind die größten Baustellen in Fortunas Kader?

Im ersten Teil unserer Analyse über die Personalplanung kümmern wir uns um die Defensiv-Positionen. Welche Typen von Spielern werden noch gebraucht? Wo muss dringend nachgebessert werden?

Düsseldorf. Es wird wieder eine Umstrukturierung des Kaders von Fortuna Düsseldorf geben. Geringe kosmetische Änderungen würden sicherlich nicht reichen, um das ehrgeizige Saisonziel eines vorderen Tabellenplatzes (bis Rang sechs), zu erreichen. Nur junge, ehrgeizige Talente zu holen, wäre der falsche Ansatz. Aber wo sind die dringendsten Baustellen im Kader?

Die geringsten Sorgen hat die Fortuna wohl bei den Torhütern. Obwohl Lars Unnerstall den Verein in Richtung Venlo verlassen hat, ist die Mannschaft von Friedhelm Funkel dort mit Michael Rensing und Tim Wiesner sehr gut aufgestellt. Denn der 21 Jahre alte Wiesner hat nicht nur seine langwierige Schulterverletzung auskuriert, sondern er zeigte auch in den Spielen mit der U 23, dass er riesiges Talent hat. Es muss niemand Sorge haben, wenn der gebürtige Dortmunder als Nummer 2 in die Saison gehen würde. So kann an dieser Stelle auch gespart und muss nur ein Nachwuchs-Torhüter als Nummer 3 verpflichtet werden. Michael Rensing hat als einiger Fortune alle 34 Ligaspiele und zwei Pokalspiele gemacht. Er ist mehr als die Zuverlässigkeit in Person. Und das wird sich wohl auch kaum ändern.

Es ist eine unbestrittene Tatsache: Über die gesamte Saison kam von den beiden Außenverteidigern viel zu wenig. In der Defensive waren beide zwar ab und zu mal anfällig, wenn sie gegen schnelle und trickreiche Außen agieren mussten. Aber oft agierten sie dort immerhin solide. Doch auf beiden Seiten kam zu wenig Unterstützung und Initiative für die Offensive. Julian Schauerte ist der Einsatz nicht abzusprechen, aber mehr Konkurrenz auf dieser Position würde ihm und der Fortuna sehr gut tun. Ein Spieler, der kompromissloser im Zweikampf ist und Schnelligkeit im Spiel nach vorne hat, wird für rechts gesucht.

Bei Lukas Schmitz spielt die Tagesform eine zu große Rolle. Manchmal konzentriert und eifrig, an anderen Tagen lethargisch und fahrig. Flanken sind bei ihm teilweise Glückssache. Zu oft flogen sie beliebig in den Strafraum. Die Konsequenz wäre, zum einen mindestens einen neuen Außenverteidiger mit Offensivdrang zu verpflichten, und zum anderen Anderson Lucoqui vermehrt Einsatzzeit auf der linken Abwehrseite zu geben.

Kevin Akpoguma ist nicht mehr da, Alex Madlung hat den Verein ebenfalls verlassen. In der Defensiv-Zentrale ist trotz der sinnvollen Winterverpflichtung von Andrè Hoffmann eine Vakanz entstanden. Die könnte zwar durch den talentierten Gökhan Gül halbwegs gefüllt werden, aber von jungen Spielern (wie auch Robin Bormuth) ist nicht zu verlangen, dass sie über eine gesamte Saison konstante Leistungen zeigen. Das Zurückziehen von Kaan Ayhan ist punktuell zwar möglich und manchmal sinnvoll, aber der türkische Nationalspieler wird woanders dringender gebraucht — falls er überhaupt bei der Fortuna bleibt.

Da Hoffmann und Bormuth nicht die schnellsten Spieler sind und sehr vom Antritt von Kevin Akpoguma profitiert haben, wäre Schnelligkeit neben Übersicht und Zweikampfstärke eine wichtige Eigenschaft, über die der neue Innenverteidiger verfügen müsste. Es bietet sich sogar an, einen Defensivspieler zu verpflichten, der sowohl innen als auch außen in einer Dreier- und Viererkette spielen kann. Ein Spieler der Altersklasse von Alex Madlung (34) oder eines Karim Haggui (33) wäre die falsche Wahl. Routine steht der Mannschaft von Fortuna auf anderen Positionen genug zur Verfügung. Erfahrung, möglichst aus der ersten Bundesliga, wäre aber äußerst hilfreich.

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