Wie „Heidi“ Berge versetzt

Sebastian Heidinger ist bei der Fortuna nahe dran, Stammspieler zu werden. Zuletzt kehrte er von der Tribüne auf den Rasen zurück.

Düsseldorf. "Heidi" stammt aus (Nord-)Bayern. Er kennt München und die Berge. Einen Aufstieg hat er auch schon mitgemacht, und beim zweiten in Folge wäre er auch gerne dabei. "Heidi" hat aber nichts mit den Alpen zu tun, sondern eher mit den Gipfeln in der 2.Fußball-Bundesliga. Denn Sebastian Heidinger, den alle nur "Heidi" nennen, will Maßgebliches dazu beitragen, dass sein Verein, die Fortuna, im nächsten Jahr in der höchsten deutschen Spielklasse die nächste Stufe auf dem Weg zum Spitzenclub erklimmen wird.

Doch noch ist Heidinger nicht so weit, sich selbst als Stammspieler der Fortuna zu bezeichnen. "Die Situation ist nicht ganz einfach für mich. Ich wünsche mir, mal mehr als zwei Spiele hintereinander machen zu dürfen", sagt der 24-Jährige zu der schwierigen Situation, mal in der Startformation zu stehen und das andere Mal nur auf der Tribüne zu sitzen. "Heidi" kämpft dafür, sich dieses Vertrauen beim Trainer zu erwerben.

Der letzte Versuch beim Spiel gegen Union Berlin darf als gelungen bezeichnet werden. Er traf nicht nur nach vier Minuten bereits den Pfosten mit einem herrlich angesetzten Schuss, sondern zählte auch zu den aktivsten Spielern auf dem Platz beim 1:0-Erfolg.

Doch oft folgte für ihn nach einem starken Spiel in der nächsten Begegnung ein Durchhänger. Dem 24-Jährigen fehlt bislang die Konstanz. Doch inzwischen hat er zumindest Olivier Caillas in der Hierarchie der Offensivspieler auf der linken Seite hinter sich gelassen. Und auch Johannes van den Bergh muss mangels adäquater Alternativen hinten links verteidigen. "Heidi hat sehr gut gespielt und auch bewiesen, dass er sich nicht davon entmutigen lässt, wenn er mal ein oder zwei Spiele nicht dabei ist", lobt Trainer Norbert Meier seinen Flügelflitzer.

"Ich habe auch defensiv dazu gelernt", sagt Heidinger und macht Werbung in eigener Person. Und außerdem brauche er sich weniger Gedanken um seine Zukunft zu machen als so mancher Kollege. Denn der Ex-Bayern-Spieler hat noch einen Vertrag bis Juni 2011. "Was da an Theater abläuft bezüglich der Vertragsverlängerungen, bekomme ich gar nicht mit", sagt Heidinger. "Ich kann mich ganz auf meine Leistung konzentrieren."

Und "Heidi" schaut natürlich nach oben und arbeitet emsig an seinen Schwächen. "Ich muss noch ein wenig ruhiger vor dem Tor werden", erklärt er. Immerhin lässt er sich von der augenblicklichen Tabellen-Situation nicht nervös machen. "Es ist ein geiles Gefühl, da oben zu stehen. Trotzdem schauen wir nur auf uns und das nächste Spiel." Wenn es so weiter geht, könnte "Heidi" tatsächlich zum Gipfelstürmer werden.

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