Wie die Fortuna gesundet

Vor der Jahreshauptversammlung herrscht Gelassenheit in Düsseldorf: Die DFL erteilt die Lizenz, ein neuer Spieler kommt.

Düsseldorf. Wenn der sportliche Erfolg der Maßstab ist, wird die Jahreshauptversammlung von Fortuna Düsseldorf am Mittwoch (19Uhr) in der Halle an der Graf-Recke-Straße ruhig über die Bühne gehen. Anders als im Vorjahr, als Vorstandsmitglieder nicht entlastet wurden und Ex-Aufsichtsratschef Reinhold Ernst unter großem Getöse zurücktrat. Diemal sind dagegen eher Lobeshymnen vor allem auf die sportliche Leitung zu erwarten. Zumal am Dienstag von der DFL die Lizenz für die kommende Saison erteilt worden ist und ein neuer Abwehrspieler verpflichtet wurde: Assani Lukimya-Mulongoti kommt vom Drittligisten Jena. Wir beleuchten die Entwicklungen bei der Fortuna.

Die kalkulierte Zuschauerzahl von 15000 Besuchern pro Heimspiel wird um rund 10000 pro Spiel überschritten. Das spült rund eine Million Euro mehr in die Kasse. Die Fortuna bleibt vorsichtig und plant für die kommende Saison mit einer durchschnittlichen Zuschauerzahl, die im Schnitt unter 20000 Besuchern liegt.

Das gute sportliche Abschneiden hat ein Plus bei den TV- und Sponsoren-Einnahmen bewirkt. Aber dieses Geld wird nicht komplett in den Personaletat der Mannschaft fließen. Dennoch wird der Etat für die Profis von 4,7 Millionen Euro auf sechs Millionen Euro angehoben. Der Vertrag mit dem Vermarkter Infront beinhaltet eine Garantiezahlung. Erfüllt Fortuna alle leistungsbezogenen Aspekte des Vertrags, zahlt Infront bis zu vier Millionen Euro jährlich. Die TV-Einnahmen bewegen sich in einer Größe von drei Millionen Euro.

Für Geschäftsführer Paul Jäger wird in diesem Jahr die Arbeit nicht weniger werden, aber durch die Garantiesumme von Infront fallen viele Nachweise weg, die Fortuna in den Vorjahren erbringen musste, um die Liquidität nachzuweisen. "Ich bin sicher, dass die Unterlagen der Fortuna beim DFB diesmal nicht auf dem Stapel mit den schweren Fällen lagen", sagte Fortunas Geschäftsführer Paul Jäger und registrierte gestern freudig die Lizenzerteilung durch die DFL.

An der sportlichen Leistung gibt es vor allem in den Heimspielen wenig auszusetzen. Die Identifikation der Fans mit den Spielern und dem Verein ist gestiegen. Die Arena bietet zudem die besten Voraussetzungen, dass die Zuschauer gerne kommen. So hat sich vor allem der Anteil von Frauen und Kindern in dieser Saison erheblich gesteigert. Die Fortuna war überaus erfolgreich mit den Projekten im Fanbereich, in den Schulen, mit dem Kids Club und dem Japan Desk. Das geht so weit, dass in der Geschäftsstelle personell aufgestockt werden musste - auch um dem Ansturm der Fans nach Eintrittskarten bewältigen zu können.

Innerhalb von drei Jahren hat der Verein seine Mitgliederzahl von 2500 auf 5500 steigern können. Der sportliche Erfolg und viel Kreativität in der Werbung haben dazu beigetragen. Allein durch die Steigerung der Mitgliederzahl um 3000 nimmt der Klub allein an Mitgliedbeiträgen rund 150000 mehr ein.

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