Werner: „Ich kann noch etwas bewegen“

Wolf Werner bereitet gelassen die nächste Saison vor. Fortunas Geschäftsführer sucht einen Innenverteidiger im Ausland.

Düsseldorf. Wolf Werner hat sich mit Feuereifer in die nächste Herausforderung gestürzt. Denn die Zeit der Verhandlungen und der Vorbereitung auf die neue Saison nimmt den Geschäftsführer von Fortuna Düsseldorf derzeit stark in Anspruch. Aber Werner bezeichnet sich als "Infizierter", der für den Fußball lebt und noch sehr viel Spaß dabei hat. Wir sprachen mit dem 68-jährigen.

Werner: Ich habe den Zwei-Jahres-Vertrag bei der Fortuna unterschrieben, weil ich spüre, dass ich noch etwas bewegen kann. Die bisherigen Erfolge sind eine Bestätigung unserer Arbeit, die wir auf die gleiche Weise fortsetzen wollen. Es wäre schön, wenn wir in den nächsten zwei Jahren aufsteigen könnten.

Werner: Wir sind am Freitag Fans des MSV Duisburg, denn wenn die einen Punkt aus Augsburg mitbringen, sind wir wieder im Geschäft. Allerdings müssen wir dann am Sonntag gegen 1860 München nachlegen.

Werner: Priorität hat die Suche nach einem Innenverteidiger, einem Stürmer und einem offensivstarken Linksfuß. Ansonsten wäre es gut, wenn wir das Mittelfeld noch etwas breiter aufstellen. Mit vier, fünf neuen Spielern sollten wir auskommen.

Werner: Wenn wir für die Innenverteidigung einen überragenden Mann aus der 2. Liga verpflichten wollen, wird dieser mit Blick auf die Bundesliga Ansprüche haben, die wir als Verein trotz der Etat-Erhöhung auf sechs Millionen Euro nicht erfüllen können. Deshalb suchen wir in diesem Fall vor allem im Ausland. Altstars, die nur noch zwei Jahre Spaß haben wollen, sind für uns ungeeignet.

Werner: Ich sehe unsere Chancen, Martin zu halten derzeit bei 50:50. Natürlich träumt jeder von der ersten Liga. Aber er muss abwägen, ob er schon so weit ist. Denn es besteht das Risiko, dass er sich bei einem Bundesligisten wieder hinten anstellen muss, wogegen er bei der Fortuna gesetzt ist. Wenn er einen Karriereplan macht, wäre es bestimmt gut für ihn, zumindest noch ein Jahr bei uns zu bleiben.

Werner: Das möchte ich so nicht sagen. Aber in meiner Skala der Bewertungen steht ohnehin Jens Langeneke ganz oben. Von ihm scheint man zu erwarten, dass er immer Topspiele abliefert. Er ist der Häuptling und Stabilisator in der Viererkette und wurde oft verkannt.

Werner: Marcel Gaus und Kai Schwertfeger stehen nicht nur im Kader, weil sie zu den Spielern aus dem eigenen Nachwuchs zählen. Sie haben auch die Qualität. Auch dass wir einen Vertrag mit Marco Königs machen, der 10 Kilo abgenommen und sich klasse entwickelt hat, zeigt, dass wir auf die Jugend setzen. Das ist ein Signal für alle Jugendspieler, die zu uns kommen wollen.

Werner: Immerhin haben wir bewiesen, dass wir ein verlässlicher Partner sind. Die Jungs, die wir ausgeliehen haben, haben auch gespielt. Jedoch ist da eine Planung schwierig, weil sich die Klubs erst Ende August entscheiden, wen sie ausleihen.

Werner: Es gibt keinen Grund pessimistisch zu sein. Wir können uns ja auch noch steigern, obwohl eine so gute Heimserie wie in diesem Jahr keine Selbstverständlichkeit ist. Wenn wir längerfristige Ausfälle von Kalibern wie Bulykin oder Jovanovic besser wegstecken und auswärts unsere Qualitäten endlich besser ausspielen und besser dagegen halten können, sehe ich das sehr positiv.

Werner: Wir hoffen jetzt auf einen Vermarkter, mit dem wir richtig gut aufgestellt sind. Es wäre wunderschön, wenn wir zudem einen großen Sponsor finden, der mit uns aufsteigen will und erkennt, dass es ein Vorteil ist, gemeinsam diesen Weg zu beschreiten. Denn es macht mich immer wieder sehr traurig, wenn ich in manch anderem Erstliga-Stadion große Bandenwerbung von Firmen sehe, die in Düsseldorf beheimatet sind. Wir haben in der letzten Zeit viel Anerkennung in Worten bekommen, ich möchte diese gerne auch noch mehr in Taten umgesetzt sehen.

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