Wer ist der größte Fortuna-Spieler aller Zeiten?

In Frage kommen etliche Stars von Klaus Allofs über Paul Janes, Toni Turek, Rainer Geye bis zu Felix Zwolanowski.

Düsseldorf. Nach der Wahl zum besten Fortuna-Spiel aller Zeiten (unsere Leser kürten dazu ausgerechnet eine Niederlage, das legendäre 3:4 im Europapokalfinale gegen Barcelona 1979) muss nun natürlich auch noch die Frage geklärt werden: Wer war der beste Fortuna-Spieler aller Zeiten?

Dass da jede Menge Subjektivität im Spiel ist, versteht sich von selbst — man kann unmöglich rein objektiv einen Torwart mit einem Stürmer vergleichen, einen Star aus den 30er- mit einem aus den 80er-Jahren. Und doch ist so ein Gedankenspiel ungeheuer reizvoll, erst recht bei einem solchen Traditionsverein wie der Fortuna.

Als Anregung folgt hier ein kleiner, natürlich unvollständiger Streifzug durch große Spielernamen in der Fortuna-Geschichte.

Es liegt nahe, bei Torhütern zu beginnen, denn da ist man gleich bei einem der Größten: Toni Turek (1919-84), der Held von Bern 1954, den Radio-Reporter Herbert Zimmermann mit den Worten „Toni, du bist ein Fußball-Gott“ adelte, und der von 1950 bis 55 insgesamt 133 Mal in Meisterschaftsspielen im Fortuna-Tor stand. Eine Nummer kleiner, dennoch unvergessen waren später u.a. Wilfried Woyke, der von 1966 bis 79 spielte, Jörg Schmadtke (1985-93) und Georg Koch (1992-97).

In der Abwehr gleichsam unverzichtbar ist natürlich zunächst Paul Janes aus der Meistermannschaft von 1933. Der schussgewaltige 71-fache Nationalspieler trug bis 1951 das F95-Trikot. Apropos Schusskraft: Da fallen einem sogleich noch die Abwehrrecken Erich Juskowiak (1953-61) und Gerd Zimmermann (1974-80) ein. Unumstritten bester Libero dürfte der Edeltechniker Gerd Zewe (1972-87), zugleich Rekordspieler (440 Bundesliga-Einsätze), sein.

Im offensiven Mittelfeld müssen die Meistertorschützen von 1933, Georg Hochgesang und Felix Zwolanowski genannt werden, damals galten sie als Halbstürmer. Auch der heute 87-jährige Matthes Mauritz (1945-61) agierte gerne zwischen Mittelfeld und Angriff.

Vorne gibt es eine beeindruckende Liste von Flügelflitzern und Torjägern. Sie beginnt mit den Nationalspielern Ernst Albrecht (1924-45) und Stanislaus „Tau“ Kobierski (1931-1950). Es folgen Asse wie „Waldi“ Gerhardt (1965-69) und der auch an den Altstadtresen sehr bekannte „Pitter“ Meyer (1960-67), der es auf stramme 119 Tore in 174 Spielen brachte.

In der Lucas-Ära folgte dann ein Trio, das in einem Länderspiel komplett den deutschen Sturm bildete: Der wuchtige Techniker Rainer Geye (1968-77), Dribbler Dieter Herzog (1970-76) und Wühler Wolfgang Seel, Schütze des Pokalsieg-Treffers 1979.

Da war längst auch Klaus Allofs (1975-81) am Ball, der vielleicht talentierteste Bundesligaspieler der Fortuna. Ein brillanter Techniker mit sagenhafter Schusstechnik im linken Fuß, der nur leider viel zu früh zum 1. FC Köln ging. Bruder Thomas Allofs (1978-82, 89-92) zählt ebenfalls zu den Clublegenden, auch wenn er nicht ganz die Klasse von Klaus hatte.

Danach wird es dünner, genannt werden können allenfalls noch der große Linksfuß Sven Demandt (1984-89, 90-92), Aufstiegsheld von 1989, oder „Schädel“ Günter Thiele (1979-86).

Einen Absatz für sich verdient haben schließlich die Publikumslieblinge, auch wenn sie nicht immer die überragendsten Fußballer waren. In diese Kategorie gehören Egon Köhnen (1966-81), Heiner Baltes (1970-81), „Fußballgott“ Carlo Werner (1988-92, 93-97) sowie Frank Mayer (2001-05) und natürlich der aktuelle Kapitän Andreas „Lumpi“ Lambertz (seit 2003).

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