DFB-Pokal Wer Fortuna Düsseldorf in die zweite Pokal-Runde bringt

Düsseldorf · Erfahrung oder dazu gewonnene Qualität? Im DFB-Pokalspiel in Villingen setzt Fortuna Düsseldorfs Cheftrainer Friedhelm Funkel auf seine beiden schnellen Außen aus Ghana.

Bernard Tekpetey könnte in Villingen mit seiner Schnelligkeit zum Mathwinner für die Fortuna werden. Er wird beobachtet von Alfredo Morales (links).

Bernard Tekpetey könnte in Villingen mit seiner Schnelligkeit zum Mathwinner für die Fortuna werden. Er wird beobachtet von Alfredo Morales (links).

Foto: Wolff/CHRISTOF WOLFF

Die Zeit der Vorbereitung ist mit Samstag, 15.30 Uhr, beendet. In Villingen steht die erste Pflichtaufgabe für Fortuna Düsseldorf auf dem Programm. Zunächst steht das Errreichen der zweiten Runde im Vordergrund, doch außerdem interessiert sich jeder Fan dafür, wie die erste Aufstellung von Friedhelm Funkel in einer ernsthaften Aufgabe aussieht. „Es heißt aber nicht, dass im Pokal die Elf aufläuft, die auch in Bremen das erste Ligaspiel eine Woche später von Beginn an bestreiten wird“, erklärt Friedhelm Funkel. „Es kann sogar sein, dass in Villingen mehr neue Spieler auflaufen, als eine Woche später in Bremen.“ Das bedeutet nicht, dass Fortunas Cheftrainer den Pokalgegener aus dem Schwarzwald als nicht so stark einschätzt oder das Spiel nicht so wichtig nimmt. Funkel hat einfach Vertrauen in seine neuen Spieler. Allerdings können eingespielte Abläufe und Automatismen in einem Bundesliga-Spiel von entscheidender Bedeutung sein, so dass Funkel seine neuen Spieler geduldig, nicht unbedingt langsam ,heranführen möchte.

Ob er seine beste Elf in Villingen auf den Platz schicken würde, verneinte Funkel also. „Wenn ich die aktuell beste Mannschaft aufstellen müsste, würde ich 18 Spieler aufstellen. Das kann ich aber nicht.“ Er weiß noch nicht genau, wer von Anfang an spielt. „Vielleicht setze ich auch auf das eingespielte Personal.“ Das sah immerhin in Koblenz im vergangenen Jahr in der ersten Runde noch anders aus, als er den damaligen Neuling Dodi Lukebakio von Beginn an im ersten Pokalspiel spielen ließ. Der traf dann auch beim 5:0-Erfolg gleich zweimal. So spricht viel dafür, dass die beiden schnellen Außen Nana Ampomah und Bernard Tekpetey von Anfang an spielen, um gegen die Oberliga-Verteidiger die erhofften Lücken zu reißen, gefährliche Aktionen zu kreieren und abzuschließen oder vorzubereiten.

Funkel: Von den neuen Spielern keine Wunderdinge erwarten

Friedhelm Funkel warnt aber davor, direkt Vergleiche zwischen Ampomah und Lukebakio in Bestform aufzustellen. „Wir dürfen keine Wunderdinge erwarten. Ampomah ist vielleicht gleich schnell wie Lukebakio, aber das ist auch erst einmal alles“, sagt der Trainer. „Er braucht wie alle anderen neuen Spieler Zeit, sich an das Tempo und das Spielsystem zu gewöhnen.“ Wie schnell sich die neuen Spieler an Spielfluß, Taktik und Tempo gewöhnen, wie schnell sie umschalten können, wie gut sie nach hinten arbeiten und wie sie unter Druck reagieren, sind Fragen, auf deren Antworten Funkel sehr gespannt ist und daraus das Beste machen will. „Auch Bernard Tekpetey hat noch nie Bundesliga gespielt. Raman hat anderthalb Jahre benötigt“, sagt der älteste Trainer der Bundesliga. „Man kann nicht einfordern, dass diese Spieler bereits am ersten Spieltag so funktionieren, wie es einige Fans erwarten.“

Funkel lobt aber, wie schnell in seiner Mannschaft die Eingewöhnung abgeschlossen ist „Die neuen Spieler werden nicht als Konkurrenten angesehen, sondern sie sind Mitspieler, die mit am gemeinsamen Erfolg arbeiten wollen. „Es stimmt mich optimistisch, dass wir das irgendwann hinkriegen, nur wann, ist nicht klar. Deshalb werden wir weiter hart arbeiten müssen.“

Daraus ist aber immer noch nicht abzulesen, wer denn nun in Villingen in der Startelf stehen wird. Zack Steffen dort die Nummer 1, die Viererkette wird nicht verändert, und im Mittelfeld sind Alfredo Morales und Lewis Baker wohl gesetzt. Hinzu kommen die beiden schnellen Außen aus Ghana, davor werden Oliver Fink oder Aymen Barkok spielen, an Rouwen Hennings im Sturm kommt der Trainer ohnehin derzeit –auch mangels Konkurrenz – nicht vorbei.

„Schonzeit“ für Dawid Kownacki könnte noch etwas dauern

Mit dem polnischen Nationaltrainer Jerzy Brzeczek hat Fortunas Cheftrainer vereinbart, besonders viel Geduld mit Dawid Kownacki zu haben, der sich in den vergangenen Monaten vier Muskelverletzungen zugezogen hat. „Ich muss ihn bremsen. Er will zu früh wieder ran“, erklärt Funkel. „Er soll sich mehr Zeit lassen, haben wir beiden Trainer gemeinsam beschlossen. Kownacki müsse stabiler werden, die Ernährung umstellen und Untersuchungen machen, um die endgültigen Ursachen zu finden. „So werden werden wir entscheiden, ob er zur Nationalmannschaft fahren wird.“ Die Saison sei lang, und er werde noch viele Spiele machen.

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