Fortuna Düsseldorf Sechs Gründe, warum Fortuna Düsseldorf zu Recht auf dem Abstiegsplatz steht

Düsseldorf · Fortuna Düsseldorf hat beim Spiel gegen Borussia Mönchengladbach zum sechsten Mal in Folge in der 1. Bundesliga verloren. Das Spiel am Sonntag war symptomatisch. Sechs Gründe, warum Fortuna Düsseldorf zu Recht auf dem Abstiegsplatz steht.

Fortuna Düsseldorf nach dem der 0:3-Niederlage gegen Wolfsburg.

Fortuna Düsseldorf nach dem der 0:3-Niederlage gegen Wolfsburg.

Foto: dpa/Marius Becker

Am fünften Spieltag - nach der 1:2-Niederlage gegen Leverkusen - hieß es noch, Fortuna Düsseldorf hält gut mit, ein Verbleib in der 1. Liga nach dem Aufstieg schien möglich. Spätestens bei der 0:3-Pleite bei Borussia Mönchengladbach wird offenbar: Fortuna Düsseldorf kann in dieser Liga nicht mithalten. Das Spiel am Sonntag war symptomatisch. Sechs Gründe, warum Fortuna Düsseldorf zu Recht auf dem Abstiegsplatz steht.

1. „Ganz gut mithalten“ reicht nicht

Beim Spiel gegen Gladbach hielten die Düsseldorfer zwar in der ersten Halbzeit ganz gut mit, aber das reicht nicht. Es ist eine alte Fußballweisheit, dass am Ende die Tore und Siege zählen. Da ist es egal, ob diese mit einer guten oder schlechten Gesamtleistung zustande gekommen sind. Ein 1:2 gegen Leverkusen (5. Spiel) mag zwar ganz gut aussehen, zumal die Gladbacher sich zuletzt eine 0:5-Klatsche gegen die Werkself einfingen, aber Punkte bringt das nicht.

2. Fortuna ist ein zahnloser Tiger vor dem Tor

Einfach nur nach vorne spielen ist in dieser Liga nicht genug. Wirklich gefährlich wurden die Düsseldorfer Gladbachs Tormann Yann Sommer nie. Sie jagten zwar den Fohlen oft den Ball ab, gerade in der ersten Halbzeit, hatten auch genug Raum die Kugel bis zum Strafraum durchzubringen, doch dann wirken sie wie der zahnlose Tiger. Kein systematischer Spielaufbau, nervöse Hilfslosigkeit vor dem Tor, kein Mut einfach auch mal aufs Tor zu schießen oder einfach nur mal cool bleiben und die Ruhe bewahren. Stattdessen passieren zu viele Fehler. Da zeigten sich deutlich die Klassenunterschiede zwischen den beiden Teams. Die Gladbacher hatten es ihnen einfach gemacht, genutzt haben die Fortunen diese Gelegenheiten nicht.

3. Mental nicht stark genug

Mental sind die Fortunen nicht stark genug für die 1. Liga. Eine schlechte Schiedsrichterentscheidung darf einer Mannschaft nicht den Kampfgeist und die Spiellaune verderben. Der umstrittene Handelfmeter ließ das Spiel kippen. Ab da hatten die Gladbacher ein leichtes Spiel mit den Düsseldorfern. Ein Rückstand lässt die Düsseldorfer in sich zusammenfallen.

4. Halbherziger Kampfgeist

Es reicht nicht, Kampfgeist in nur einer Halbzeit zu haben. Anscheinend fehlt Funkels Team die Kraft, bis zur letzten Sekunde zu kämpfen. In der 86. Minute war im Kopf das Spiel für die Fortuna vorbei. Da klingt die Ansage: „Wir werden jede Woche wiederkommen, nicht aufgeben und es immer wieder aufs Neue versuchen“, etwas halbherzig. Versuchen reicht für die 1. Liga nicht.

5. Glaubt Friedhelm Funkel an sein Team?

Glaubt Friedhelm Funkel überhaupt an den Klassenerhalt seiner Mannschaft? Sätze wie: „Wir sind alle keine Zauberer, die Spieler nicht und ich auch nicht“, nach dem Spiel gegen Wolfsburg (0:3-Niederlage) lassen aufhorchen. Funkel steht zwar hinter seinem Team, aber wenn der Trainer nicht an einen Klassenerhalt glaubt und damit nicht an seine Mannschaft, wie soll dann die Mannschaft an sich glauben?

6. Zu kleiner Etat für die Bundesliga

Fortuna Düsseldorf ist mit einem vergleichsweise kleinen Budget ausgestattet. Zwar stellte der Verein mit 65 Millionen Euro einen Rekordetat in seiner Vereinsgeschichte auf, um in der 1. Liga mithalten zu können ist das wenig. Selbst der FSV Mainz hatte zuletzt fast doppelt soviel zur Verfügung. Friedhelm Funkel sagte der WAZ vor dem Ligastart: „Wir haben uns in der Breite deutlich verstärkt, das tut uns gut“, erklärt Funkel, „um uns in der Spitze ebenfalls so zu verstärken, fehlen uns aber die finanziellen Möglichkeiten“. Bemerkbar gemacht hat sich die fehlende Spitze schon nach drei Monaten. Und auch im Winter ist der finanzielle Rahmen für eine Verstärkung der Mannschaft eingeschränkt. „Durch die Strafzahlungen (wegen Abbrennen von Pyrotechnik durch „Fans“, Anm. d, Red.) wird natürlich auch der wirtschaftliche Spielraum, um die Lizenzspielermannschaft im Winter zu verstärken, eingeschränkt“, schreibt der Verein auf Facebook. Es ist eine Binsenweisheit, die bei Fortuna Düsseldorf noch nicht angekommen zu sein scheint: Wer nicht investiert, verliert.

(dw)
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