Fußball-Bundesliga Von vorzeitigem Klassenerhalt spricht in Düsseldorf kein Fortune

Düsseldorf · Warum der Aufsteiger Fortuna Düsseldorf auch mit acht „neuen“ Spielern und ohne Nervenflattern funktioniert.

Auch Dodi Lukebakio (r.) hätte sich mindestens einmal in die Torschützenliste im Spiel gegen Stuttgart eintragen könne. Hier scheitert er an Zieler.

Auch Dodi Lukebakio (r.) hätte sich mindestens einmal in die Torschützenliste im Spiel gegen Stuttgart eintragen könne. Hier scheitert er an Zieler.

Foto: Wolff/CHRISTOF WOLFF

Das Fazit nach dem überzeugenden 3:0-Erfolg gegen den VfB Stuttgart fällt leicht. Fortuna hat eine reife Leistung gezeigt und den Gegner beherrscht.

Den Außenstehenden mag das verwundern, dass die Mannschaft von Friedhelm Funkel das Ganze aufgrund der Wichtigkeit des Spiels ohne Nervenflattern oder Unruhe angegangen ist. „Wir haben bewusst im Vorfeld diese Begegnung nicht so hochgehängt. Das hätte uns sonst so lähmen können“, sagte Oliver Fink. „Es war kein Endspiel für uns, obwohl es tabellarisch sehr wichtig war.“ Es sei auch noch keine Vorentscheidung im Kampf um den Klassenerhalt. „Dazu sitzt der Stachel von der letzten Bundesliga-Spielzeit der Fortuna zumindest bei mir noch zu tief.“ Mit 25 Punkten habe man noch nichts erreicht. „Auch wenn wir sehen, das wir uns auf dem richtigen Weg befinden. Und belohnt werden, wenn wir alles reinknallen.“ Das hat Oliver Fink auch mit seinem herrlichen Tor getan. „Ich glaube, die Szene werde ich mir noch mehrmals anschauen.“ Die stehenden Ovation zu seiner Auswechslung (wegen Wadenproblemen) hatte er sich verdient — und genossen.

Sein Trainer lobte die besonders gute Einstellung von Oliver Fink. „Es gibt einige Spieler, für die das Alter gar keine Grenzen kennt“, sagte Friedhelm Funkel. „Er wird keine 34 Saisonspiele mehr machen. Aber In den bedeutenden Spielen ist er unglaublich wichtig für die Mannschaft und den Verein.“ Das Gleiche würde auch für die Leistung von Adam Bodzek gelten. „Die beiden leben für die Fortuna. Es ist toll, mit solchen Spielern zu arbeiten.“

Kevin Stöger und Kaan Ayhan werden in Leverkusen fehlen

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Foto: dpa/Marius Becker

Auch Lutz Pfannenstiel bremste alle Fortunen, die abheben wollten. Er sprach von einem wichtigen, aber keinesfalls vorentscheidenden Erfolg. Fortunas Sportvorstand freut sich einfach darüber, dass „es in der Truppe stimmt“. Das würde es für den Trainer schwer machen, die Auswahl zu treffen. Wenn es aber Funkel gelingt, acht Spieler gegenüber dem vorangegangenem Spiel neu in die Mannschaft zu bringen, dann sei es ein absolutes Luxusproblem, auch Spieler auf die Tribüne setzen zu müssen.

Da sitzen am Sonntag in Leverkusen auch Kevin Stöger und Kaan Ayhan, die sich beide die fünfte Gelbe Karte eingehandelt haben. Aus Funkels Sicht sei gut gewesen, dass nur zwei der insgesamt vier gefährdeten Spieler nun aussetzen müssen. „Ja, ich muss sagen, da haben sich die beiden das richtige Spiel ausgesucht“, erklärte Funkel, der aber nichts davon wissen wollte, dass die beiden sich aus taktischen Gründen eine Sperre eingehandelt hätten, um dann eine Woche später im offensichtlich wichtigeren Spiel gegen Nürnberg wieder dabei zu sein.

Für Funkel war es kein Risiko, acht neue Spieler zu bringen. Sie seien dafür auch frisch gewesen und haben fast in der gleichen Besetzung auch gegen Hertha, Mainz oder Dortmund gespielt und überzeugt. „Ich würde am liebsten immer 20 Spieler mitnehmen“, sagte Funkel. „Ich hoffe, dass die Jungs das Gefühl haben, dass alle gebraucht werden. Ich versuche das im Sinne der Spieler zu moderieren.“ Aber alle zufrieden zu stellen, sei unmöglich.“ Trotzdem gibt der Erfolg dem Trainer Recht.

Für Dodi Lukebakio hatte Funkel noch tröstende Worte: „Er hat wirklich gut gespielt“, sagte er. „Ich habe der Mannschaft vor dem Spiel gesagt: Ihr seid geil darauf, Tore zu erzielen. Ich fände es schön, wenn ihr genauso geil seid, Tore zu verhindern.“ Deshalb hätten sich seine Spieler in jeden Schuss geworfen, auch Lukebakio.

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