Fußball : „Wir gehen das Spiel an, als wäre es die letzte Partie der Saison“
Düsseldorf Fortuna testest in der Arena Stimmung aus der Konserve.
Der Tabellenstand lässt schon erkennen, wie wichtig das Spiel gegen den SC Paderborn am Freitag für die Mannschaft und den Verein Fortuna Düsseldorf sein wird. Für Trainer Uwe Rösler könnte angesichts der unklaren Situation und Zukunft noch ein anderer Aspekt hinzukommen. „Weil die Lage so unsicher erscheint, müssen wir das Spiel so angehen, als ob es die letzte Partie der Saison wäre“, erklärte der 51-Jährige. „Man weiß nie, was in den nächsten Wochen noch auf uns zukommt.“
Um auf die besondere Situation in Sachen Corona-Virus vorzubereiten, werden Fortunas Profis am Donnerstag auch in der Arena unter Ausschluss der Öffentlichkeit trainieren. Da wird geprobt, ob die Spieler mit Emotionen vom Band nach Torerfolgen oder in besonderen Situationen besser zurecht kommen, als wenn es nahezu totenstill in der Arena bleibt. Dann wären die Fans irgendwie doch dabei. „Mal sehen, ob diese Einflüsse für die Spieler wichtig sind. Das ist auf jeden Fall erlaubt, so viel, wie ich weiß“, erklärt Uwe Rösler, der aber nicht vorausahnt, wie sehr die Geisterkulisse seine Spieler beeinflussen wird. Gerade gegen die Mannschaft, die Rösler erneut als „Mentalitätsmonster“ bezeichnete, sei es sehr wichtig, mit allem dagegen zu halten, was an Emotionen aufzubieten ist. „Das ist ein Team, das niemals aufgibt. Da hätten wir unsere Fans als Rückhalt sehr gebraucht“, sagt Fortunas Cheftrainer. „In diesem Fall ist die Eigenmotivation ungeheuer wichtig. Denn wir wollen wie in Mainz auch gegen diesen Gegner wieder über 50 Prozent der Zweikämpfe gewinnen.“
Sportvorstand Lutz Pfannenstiel erläutert Verhaltensregeln
Damit den Spielern auch die Ernsthaftigkeit der Situation vor Augen geführt wird, gibt es nicht nur erneut psychologische Gespräche mit dem Cheftrainer und dem Mentaltrainer Axel Zehle. Am Mittwochvormittag war Sportvorstand Lutz Pfannenstiel zu Besuch im Mannschafts-Quartier und hat versucht, die Spieler darauf vorzubereiten, was der Verein von den Profis erwartet. Dabei ging es nicht so sehr um die sportlichen Hoffnungen im Spiel gegen den Tabellenletzten, sondern vielmehr um Verhaltensmaßregeln in Sachen Corona-Virus. „Das war wichtig, allerdings sind die Spieler auch alt genug, um zu wissen, was für sie und ihre Familien wichtig ist und wie sie sich am besten schützen“, sagt Rösler, der von einer „einzig richtigen Entscheidung“ spricht, den Spieltag ohne Fans auszuspielen. „Ich weiß, dass das keine einfache Entscheidung war, aber jetzt müssen wir uns alle darauf richtig einstellen und damit zurechtkommen.“