Testspiel: Fans feiern „Super-Mario“

Mario Basler hilft im Rumpfteam des Zweitligisten als Verteidiger aus.

Düsseldorf. Mario Basler stahl den Fortunen die Schau. Das Kurz-Comeback von "Super-Mario" war die Attraktion schlechthin beim Testspiel zur Saisoneröffnung gegen den TuS Koblenz.

Rund 3000 Zuschauer waren über den Tag verteilt da, etwa 1500 verfolgten am Flinger Broich die von den Gästen gelieferte Sonder-Einlage.

Der 39-jährige Ex-Nationalspieler, inzwischen Co-Trainer in Koblenz, komplettierte das 14-köpfige Rumpfaufgebot des Zweitligisten. Virusinfekt und Verletzungspech hatten die Koblenzer heimgesucht.

Die Fortuna-Kicker wollten sich für einen Platz in der Stamm-Elf empfehlen, mit einer starken Leistung neue Zuschauer gewinnen und ganz nebenbei noch ein Signal an die künftige Konkurrenz in der neuen dritten Liga senden. Außerdem verfolgte Pavel Dotchev, Trainer des SC Paderborn, das Spiel, der am kommenden Sonntag erster Gegner sein wird.

Keine Frage: Fortunas Fußballer hatten sich für das letzte ernsthafte Testspiel, das sie 1:0 gegen Koblenz gewannen, eine ganze Menge vorgenommen.

Doch den Applaus bekam ein anderer: Nach einer knappen Stunde wurde Basler unter dem tosenden Beifall des Publikums eingewechselt. "Mario hat sich heute noch einmal in unserer Not zur Verfügung gestellt, nachdem wir tags zuvor noch überlegt hatten, das Spiel abzusagen", sagte der Koblenzer Trainer Uwe Rapolder.

Unter diesen Voraussetzungen waren die Gäste kein echter Prüfstein für die Fortuna. Der Sieg durch einen Treffer von Ahmet Cebe war nach Meinung ihres Trainers Norbert Meier "absolut verdient". Doch Meier ordnete der Begegnung "nur sehr geringe Aussagekraft" zu.

Eine Woche vor dem Ligastart gegen Zweitligaabsteiger Paderborn gelang es den Hausherren allenfalls in der Schlussphase, die Koblenzer Notelf in Verlegenheit zu bringen. Insgesamt mangelte es dem Fortuna-Spiel noch an Ballsicherheit und Tempo. Cebes Tor resultierte aus einem Flachschuss aus rund 20 Metern.

Immerhin konnte sich Meier erneut von der Abwehrstärke seines Teams überzeugen. Torhüter Michael Ratajczak hatte gegen die harmlosen Gäste wenige Gelegenheiten, sich auszuzeichnen, zeigte aber in der Spieleröffnung mit dem Fuß Schwächen.

Vor ihm stand überraschend Johannes Walbaum hinten rechts in der Startelf. Der 21-jährige Zugang vom FC Wegberg-Beeck spielte solide, ist aber vom Stammplatz wohl noch ein Stück weit entfernt.

Im Mittelfeld ließen es Marco Christ, Andreas Lambertz und Stephan Sieger noch an Präzision und Spritzigkeit vermissen. Der frühere Lübecker Deniz Kadah war bemüht, im Torabschluss aber zu hastig (62., 63.).

Überhaupt scheint das Toreschießen auch für die "neue" Fortuna wieder zur Höchstschwierigkeit zu geraten. Kenan Sahin blieb gegen seinen Ex-Klub blass. Der für ihn in die Partie gekommene Christian Erwig vergab zwei Riesen-Chancen (79., 81.).

So ruhen die Hoffnungen wohl auf Routinier Axel Lawaree, der einmal an der Latte scheiterte, und "Allzweckwaffe" Ahmet Cebe. Für Nachwuchsmann Marcel Gaus könnte die Jokerrolle reserviert sein. Der 18-Jährige überzeugte durch Unbekümmertheit und Schnelligkeit.

Allerdings stand auch er ganz im Schatten von Mario Basler, der in der ungewohnten Rolle des Innenverteidigers agierte. "Es hat Spaß gemacht, mal wieder auf dem Platz zu stehen", so Basler, "als ich ins Spiel kam, haben sich Fortunas Stürmer zurückfallen lassen. Ich denke, sie haben gewusst, dass es gegen mich schwer werden würde." Auch als Aushilfs-Fußballer ist Mario Basler um keinen Spruch verlegen.

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