Systemänderung macht Fortuna kopf- und führungslos

Der Traum vom Aufstieg entfernt sich für Fortuna Düsseldorf immer weiter von der gelebten Realität. Es war teilweise beängstigend, mit anzuschauen, wie hilflos die Mannschaft gegen den Tabellen-17. der 2. Bundesliga agierte.

Nichts von dem, was der Trainer versprochen hatte, konnte seine Mannschaft umsetzen. Die Offensive funktionierte nur in Ansätzen. Den Stürmern fehlt derzeit das Durchsetzungsvermögen und jegliche Torgefährlichkeit.

Der Plan von Oliver Reck war eigentlich ganz einfach, die Fortuna sollte kompakt stehen und geduldig den Gegner so beschäftigen, dass dieser Fehler macht. Ohne Aggressivität in den Zweikämpfen und gegen den Ball, sowie mit einem taktischen System, das nicht zum vorhandenen Personal passte, ging der Schuss nach hinten los. Michael Liendl spielte offensiv nicht schlecht, als Sechser in der Defensive war er allerdings kaum zu finden. So war die Kompaktheit nicht zu erreichen, und der Gegner, der einfach nur die schlimmen Fehler der Gastgeber ausnutzte, hatte leichtes Spiel.

Wieder war es eine verkappte Systemänderung, die der Mannschaft nicht bekam. Die Spieler sind eine Taktik mit zwei Sechsern, die vor allem defensiv denken, gewohnt. So war Oliver Fink auf dieser Position allein überfordert, weil Liendl meist zu weit vorne agierte. Und wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, was die Fortuna ohne Sergio Pinto und Jonathan Tah wert ist, erbrachte ihn die kopf- und führungslose Mannschaft gegen Aue. Wenn dann auch noch die Leidenschaft nur in den letzten zehn Minuten zu sehen ist, kann sich Fortuna höhere Ziele abschminken. Der Abstand auf die Aufstiegsplätze wächst und wächst.

Die Hoffnung, dass sich etwas ändert und die Punkte ab jetzt wie von selbst geholt werden, ist wohl bei keinem noch so optimistischen Fan vorhanden. Es sei denn, die Mannschaft setzt gegen Nürnberg im nächsten Heimspiel ein ganz deutliches Zeichen und erwirbt das Selbstvertrauen, das für eine Aufholjagd nötig ist, die in die Bundesliga führt.

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