St. Pauli – die große Lust auf die Bundesliga

Sechs Tage nach dem letzten Spieltag dieser Saison feiert der Klub den 100. Geburtstag.

Düsseldorf. Im Kampf um den Bundesliga-Aufstieg hat sich der FC St. Pauli am Donnerstag einen deutlichen Vorteil gegenüber der Konkurrenz verschaffen können. Aufgrund der hohen Nachfrage für Gästekarten erklärte sich die SpVgg Greuther Fürth bereit, ihr Heimrecht in der Partie des 33.Spieltages am Sonntag, den 2.Mai mit den Hamburgern zu tauschen und die Begegnung im Millerntor-Stadion austragen zu lassen.

Nun war am Donnerstag der 1. April und diese Meldung daher nichts anderes als ein Scherz. Doch dass an der Reeperbahn bald wieder die Mannschaftsbusse von Bayern München und Schalke 04 vorfahren werden, ist alles andere als unwahrscheinlich.

Denn nach einer kleinen Krise mit nur einem Punkt aus vier Spielen haben die "Kiez-Kicker" durch zuletzt drei Siege in Folge den zweiten Tabellenplatz wieder zurückerobert und möchten diesen nun natürlich auch nicht mehr hergeben. "Wir wollen aufsteigen, das weiß jetzt jeder. Dafür sollten wir einfach alle sechs Spiele gewinnen. Uns ist es völlig egal, ob wir nun wieder vom Jäger zum Gejagten geworden sind", sagt Angreifer Deniz Naki.

"Die Vereine hinter uns haben Druck, wir nicht", sagt Sturmkollege Marius Ebbers. Der 32-jährige Essener ist in dieser Saison mit bislang 15 Treffern der erfolgreichste Torschütze des FC St. Pauli, doch zufrieden ist er damit nur bedingt. "Das hätten mehr sein können, aber lieber mit 15Toren aufsteigen als mit 25 Buden Vierter werden."

Die große Lust auf die Bundesliga - sie ist im ganzen Verein zu spüren. Es wäre bereits der fünfte Aufstieg ins deutsche Fußball-Oberhaus und es könnte keinen besseren Zeitpunkt dafür geben. Nur sechs Tage nach dem letzten Spieltag feiert der Klub sein 100-jähriges Bestehen. "Wir waren die ganze Saison unter den ersten drei. Jetzt muss sich die Mannschaft dafür belohnen", sagt Trainer Holger Stanislawski, der in der Begegnung bei Fortuna Düsseldorf auf seinen Kapitän verzichten muss.

Fabian Boll wurde beim 2:0 gegen Hansa Rostock am vergangenen Sonntag zwar völlig unberechtigt vom Platz gestellt, muss aber dennoch ein Spiel aussetzen. Ihn könnten Florian Bruns oder Timo Schultz ersetzen, was die Qualität der Mannschaft aber kaum verschlechtern dürfte. Denn der FC St. Pauli hat wohl die beste Ersatzbank der Liga, und diese Breite im Kader ist nun wirklich ein deutlicher Vorteil gegenüber der Konkurrenz.

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