Sport wieder im Vordergrund

Fortunas Coach Meier warnt vor einer Vorverurteilung der Spieler, die verhört worden waren.

Düsseldorf. Für Norbert Meier war der Wettskandal am Freitag eigentlich kein Thema. Nach den Aussagen zum Spiel der Fortuna am Samstag bei 1860München wähnte er sich in der Pressekonferenz am Ende mit seinen Ausführungen zur sportlichen Lage.

Doch der Trainer des Fußball-Zweitligisten Fortuna Düsseldorf musste sich dann doch noch den Fragen zu diesem am Donnerstag in ganz Düsseldorf heiß diskutierten Thema stellen.

"Wir müssen weiterarbeiten und lassen uns dadurch nicht aus dem Konzept bringen", sagte Meier zunächst etwas abwehrend, um dann aber doch auf die beiden Spieler Ben Abelski und Maximilian Schulze-Niehues einzugehen.

"Ich möchte mich gegen jegliche Verurteilung der beiden Spieler zur Wehr setzen", erklärte Meier nach einer (juristisch) ungeschickten Frage nach dem Vertrauen, was er in die beiden Spieler der zweiten Mannschaft setze. Immerhin gehört Maximilian Schulze-Niehues im Wechsel mit Patrick Nettekoven zum Kader der ersten Mannschaft, als Ersatzmann für Michael Ratajczak, so lange Michael Melka noch nicht wieder fit ist.

"Wir stehen vollkommen hinter unseren Spielern und alle sollten mit Schuldzuweisungen vorsichtig sein", wiederholte Meier seine deutliche Warnung. "Auch von den Spielern, die in Osnabrück verdächtigt wurden, hört man doch gar nichts mehr."

Dennoch hat sich Norbert Meier entschieden, Maximilian Schulze-Niehues in München nicht auf die Bank zu setzen. Obwohl dieser alternierend dran gewesen wäre, fährt nun Nettekoven mit. Meier meinte dazu, dass man Schulze-Niehues auch ein wenig vor der Öffentlichkeit schützen müsse, deshalb wird er mit der "Zweiten" unterwegs sein.

Eine Hiobsbotschaft ereilte die Fortuna im Training: Nach dem Zusammenrasseln und einem Pressschlag zwischen Johannes van den Bergh und Marco Christ blieb Letztgenannter mit Schmerzen liegen - und der 29-Jährige wusste sofort, was da in seinem rechten Knie passiert war. Christ hat sich einen Innenbandanriss zugezogen - die gleiche Verletzung, die er sich beim Punktspiel am 15. August bei Union Berlin am anderen Knie zugezogen hatte.

Wieder gibt es für die Fortuna einen bitteren Rückschlag, was verletzte und angeschlagene Spieler angeht. Die Hoffnung, dass Hamza Cakir (schwere Prellung mit Bluterguss im Oberschenkel) und Bamba Anderson (Muskelquetschung) ins Team zurückkehren können, hatten sich schon vorher zerschlagen.

"Wir können noch nicht einmal vor dem letzten Training eine Liste für das Flugzeug zusammenstellen", sagte Meier, der am Freitag dazu noch das letzte Training abwarten wollte. "Diese Unebenheiten in unserem Getriebe sind wir ja gewöhnt", sagte der Fortuna-Trainer. Und der Schwere der Aufgabe in München war er sich auch vorher bereits bewusst. "Wer wie die 60er beim Tabellenführer in Bielefeld gewinnt, tritt nun mit breiter Brust an", sagte Meier. "Es wird mal wieder ein sehr schweres Spiel." Immerhin werden die Fortunen von rund 3000 Fans begleitet.

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