Sieg in Aue: Momente der Erleichterung

Das 3:0 für die Fortuna beruhigt die Lage. Oliver Reck dämpft die Siegesfreude.

Sieg in Aue: Momente der Erleichterung
Foto: Christof Wolff

Aue. Die Fans von Fortuna durften sich freuen. Nicht nur weil ihre Mannschaft in Aue einen letztlich souveränen 3:0-Erfolg beim Tabellenletzten eingefahren hatte, sondern auch, weil die Spieler bei ihrer halben Ehrenrunde auch an den Zaun kamen, um mit den mehr als 1000 Fans zu feiern. Nach der Enttäuschung im Spiel gegen Karlsruhe (0:2) bedankten sich die Fans schon fast demütig für den ersten Saisonsieg.

Bodzek & Co. hatten einen sehrt guten Start erwischt, zwei Tore erzielt, kurz gewackelt dann mit dem 3:0 alles klar gemacht. Für Trainer Oliver Reck war das noch viel zu wenig. „Wir müssen das Spiel viel früher entscheiden“, sagte Fortunas Cheftrainer, der bewusst die Euphorie in die richtigen Bahnen zu lenken versuchte. Man solle jetzt nicht die falschen Schlüsse ziehen, und denken, alles läuft fortan wie von selbst.

Einen ähnlichen Ton schlug Dirk Kall an, nachdem der Vorstandvorsitzende der Fortuna seine Erleichterung betont hatte. „Es ist noch nichts passiert, wir haben noch nichts erreicht“, sagte Dirk Kall, der sich nicht zu schade war, nach Spielschluss ein deftiges Bratwürstchen für den Co-Trainer Joti Stamatopoulos auszugeben und zu holen.

Den Erfolg, der durch die frühen Tore geebnet wurde, war auch eine Folge der erneuten Umstellungen durch den Trainer. Julian Schauerte spielte wieder auf der rechten Verteidigerposition, hinter dem Doppeltorschützen „Jimmy“ Hoffer agierte ein Dreier-Mittelfeld, in dem Charly Benschop zentral, Axel Bellinghausen links und Michael Liendl rechte spielte.

„Charly hat seine Aufgabe sehr gut erledigt“, lobte Trainer Reck, der auch das kämpferische Engagement des Niederländers lobte. „Ich habe ja schon in der Vorwoche gesagt, dass der erste Sieg und der Aufschwung nur eine Frage der Zeit seien“, erklärte Charly Benschop. „Ich habe mich zwar sehr über das Tor und die Vorlage gefreut. Aber viel wichtiger war der Sieg. Den haben wir für unser Gefühl und für die Fans gebraucht.“

Nicht unwesentlich für die mannschaftliche Geschlossenheit war die Aussprache, die die Mannschaft am Sonntag nach der Niederlage gegen Karlsruhe anberaumt hatte. „Das war keine Krisensitzung, sondern ein wichtiges Gespräch, bei dem sich alle eingebracht haben“, erklärte Oliver Reck.

Und Axel Bellinghausen ergänzte: Ich habe noch nie eine Mannschaft gesehen, die nach einem solchen Gespräch nicht extrem motiviert ins nächste Spiel gegangen wäre.“ Wenn die Wirkung der Zusammenkunft noch 14 Tage anhält, haben die Fans vielleicht auch in Nürnberg Grund zur Freude.

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