Schulte sucht den Aksoy-Nachfolger

Fortuna Düsseldorfs Sportvorstand Helmut Schulte will schnell eine "sehr gute Lösung" präsentieren. Für Interimstrainer Aksoy beginnt am Mittwoch die Arbeit.

Sportvorstand Helmut Schulte will schnell eine sehr gute Lösung finden.

Sportvorstand Helmut Schulte will schnell eine sehr gute Lösung finden.

Foto: Christof Wolff

Düsseldorf. Taskin Aksoy ist nur Interimstrainer, und Helmut Schulte hat mit der Trainersuche „bereits begonnen", will aber „ganz in Ruhe und ohne Hektik eine sehr gute Lösung für Fortuna Düsseldorf finden" — das sind die wichtigsten neuen Erkenntnisse beim außer Tritt geratenen Fußball-Zweitligisten Fortuna Düsseldorf. Der Vorstand des derzeitigen Tabellensiebten hielt am Dienstag eine Pressekonferenz ab, die mehr Fragen aufwarf als Antworten gab.

Immerhin wurde der offizielle Anlass am Tag nach dem Rauswurf von Oliver Reck auch dazu genutzt, den neuen Trainer Taskin Aksoy vorzustellen, der Fortuna jetzt auf das nächste Auswärtsspiel in Heidenheim am Sonntag (13.30 Uhr) vorbereiten soll. Um gleichsam im gleichen Atemzug zu erklären, dass es auch ganz anders laufen könnte. Auf die Frage, ob Aksoy vielleicht schon am Sonntag in Heidenheim von der dann langfristigen Lösung ersetzt sein könnte, sagte Fortuna-Sportvorstand Helmut Schulte: „Alles ist möglich, nichts ist unmöglich. Bis auf Weiteres hat er unser Vertrauen, das Team zu leiten."

Vielleicht muss man so schwammig antworten, wenn man Zeit gewinnen und die Gedanken ordnen will. Den Start für Aksoy, der am Mittwoch nach einem trainingsfreien Tag am Dienstag die ersten beiden Einheiten um 10 und 15 Uhr leiten wird, erleichtert das nicht unbedingt. Er sei die Interimslösung, sagte der 47-Jährige, das sei „klar kommuniziert", und: „Ich freue mich auf die Chance." Alles andere sei Sache des Vorstands.

Kaum vorstellbar, dass Schulte sich erneut von einer aktuellen Entwicklung unter Druck setzen lassen will. Denn sollte Aksoy gegen Heidenheim und auch danach im Heimspiel gegen den VfL Bochum einen außerordentlich erfolgreichen Einstand feiern, wird es nicht ganz leicht, den Berliner türkischer Abstammung wieder ins zweite Glied zu schicken. Deshalb könnte es mit der „großen" Lösung durchaus schnell gehen: Schulte wird als Gestalter im sportlichen Bereich endlich auch gestalten und einen Trainer ganz nach seinem Geschmack vorstellen wollen.

Die Lösung Oliver Reck jedenfalls fiel ihm das letzte Mal ja gleichsam vor die Füße. Dessen Erfolgsbilanz als Interimstrainer nach Lorenz Günther Köstner ließ Schulte seinerzeit tatsächlich keine andere Wahl, als ihm das Vertrauen mindestens bis zum Ende der laufenden Saison (länger läuft der Reck-Kontrakt nicht) auszusprechen — auch wenn intern durchaus durchschien, dass es nicht des Sportvorstands liebste Lösung gewesen ist.

Und wenn man die Ankündigung der Verantwortlichen ernst nehmen will, die Saison sei vor dem 23. Spieltag noch nicht abgehakt, sollten Verein und vor allem Spieler schnell Klarheit haben, mit wem es in Richtung Aufstieg geht. Oder zumindest in jene Richtung, in der sich das „Optimum herausholen" lässt, wie Schulte es formulierte, der „in der Spitzengruppe dabei" sein will.

Sei es drum: Jetzt ist Aksoy der Mann, dem der Vorstand die Mannschaft übergeben hat. Ein leidenschaftlicher Trainer, der „auf Disziplin" steht, dessen Handschrift schnell erkennbar sein sollte. Einzelheiten gibt es jetzt nicht. „Das will ich erstmal mit der Mannschaft besprechen", sagte Aksoy , der das gesamte Trainerteam von Oliver Reck übernehmen wird. Wer ihn beerben wird (und dann wahrscheinlich seinen eigenen Stab miktbringen möchte) ist völlig offen.

Hartnäckig hält sich der Kandidat Alexander Zorniger, gerade bei Red Bull Leipzig ausgeschieden. Auch Friedhelm Funkel scheint in der Verlosung. Der just bei Hertha BSC Berlin geschasste Jos Luhukay hingegen soll intern kein Thema sein.

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