Rückkehr in den Zebrastall

Neben Trainer Norbert Meier und Stammkraft Adam Bodzek haben auch Tiago und Christian Weber eine MSV-Vergangenheit.

Düsseldorf. Am Mittwoch Mittag erledigte Fortunas Adam Bodzek eben schnell die Foto-Pflicht. Im Fortuna-Trikot musste er antreten zum Ablichten für die Autogrammkarte. Der Däne Ken Ilsø war ebenfalls dran. Die offiziellen Porträt-Fotos waren bisher bei den Winter-Zugängen des Fußball-Zweitligisten noch nicht geschossen worden. Es ist noch gar nicht so lange her, dass Bodzek noch als Gegner auf der anderen Seite stand. „Aber da durfte ich mich nur 90 Minuten lang warmlaufen“, sagt Bodzek in Erinnerung an das Zweitliga-Hinspiel der Fortuna gegen seinen jetzigen Ex-Klub MSV Duisburg (1:0).

Entsprechend groß ist die Vorfreude auf das Rückspiel am Freitag an alter Wirkungsstätte. Ob er mit MSV-Trainer Milan Sasic eine Rechnung begleichen möchte? Denn Sasic gönnte Bodzek gerade einmal drei Einwechslungen, lediglich zehn MSV-Pflichtspielminuten gab es für ihn in der Hinrunde. „Nein, wir fahren als Fortuna dahin, wir wollen als Mannschaft da Erfolg haben.“ Persönlich möchte er da nicht nachtragend sein, bemüht er sich zu versichern. Was allerdings nur schwer zu glauben ist. Immerhin kickte Bodzek rund sechs Jahre für die „Zebras“, war beim Bundesliga-Aufstieg 2008 dabei und in den drei Zweitliga-Jahren jeweils Stammspieler. „Ich werde Milan Sasic jedenfalls ganz normal begrüßen. Für mich ist mit dem Wechsel zur Fortuna ein neues Kapitel aufgegangen.“ Dass seine Ex-Kollegen mittlerweile ins DFB-Pokalfinale eingezogen sind, hat er aber schon registriert. Neid-Gedanken schiebt „Bodsche“, wie ihn Fortuna-Trainer Norbert Meier ruft, aber weit von sich. Er trauere dem nicht nach, er habe eine Entscheidung für die Zukunft treffen müssen.

Bisher dürfte der defensive Mittelfeldspieler den Wechsel nicht bereut haben: Seit seiner Fortuna-Premiere am 15. Januar absolvierte er jede Begegnung von Beginn an, wurde zweimal ausgewechselt und erzielte schon einen Treffer beim 6:0 gegen den FSV Frankfurt. Bodzek ist wohl der, der sich angesichts seines Stammplatzes am meisten freuen dürfte über das Wiedersehen mit den Ex-Kollegen. Schließlich gibt es weitere Kandidaten mit Duisburger Vergangenheit im Fortuna-Team. Angefangen mit Trainer Norbert Meier, über den aus seiner Zeit beim MSV (Dezember 2002 bis Dezember 2005) eher die „Kopfstoß“-Affäre mit dem damaligen Frankfurter Albert Streit in Erinnerung blieb als der Aufstieg in die Bundesliga. Für Abwehrspieler Christian Weber (MSV von 2006 bis 2008) und Innenverteidiger Tiago (2008 bis 2010 beim MSV) dürfte es dagegen ein „Betriebsausflug“ in den Zebrastall werden — denn beide spielen derzeit keine große Rolle im Kader der Fortuna. Die Vormittagseinheit des Trainings am Mittwoch musste Mittelfeldspieler Patrick Zoundi vorzeitig mit Schmerzen im Oberschenkel abbrechen.

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