Während man Mittelfeldspieler Oliver Fink unter seiner Narrenkappe noch leicht erkennen konnte, übte Fortuna-Torhüter Fabian Giefer im Giraffenkostüm seine Abwürfe — allerdings nur mit Plastikbällen, Schokoriegeln und Kissen. Völlig ausgelassen sprang er als Tier mit dem langen Hals auf dem Wagen auf und ab, drehte sich wild im Kreis und schrie sein „Fortuna helau“ so laut, dass sich sein mitfahrender Torwarttrainer Oliver Reck ob dieser Temperamentausbrüche verwundert die Ohren rieb.

Erstmals hatte es auch Paul Jäger geschafft, seine Vorstandskollegen zu überreden, einen eigenen Fortuna-Motto-Wagen ins Rosenmontags-Rennen zu schicken. „Auf diesen Augenblick habe ich mich schon lange gefreut“, sagte Fortunas Finanzvorstand, der zudem froh war, dass die Mannschaft mit dem 2:0-Erfolg gegen Bielefeld die Grundlage für den feucht-fröhlichen Ausflug in den Straßenkarneval geschaffen hatte.

Stadionsprecher André Scheidt kommentierte das Geschehen von der höchsten Warte des Mottowagens, der mit seinem überdimensionalen Vereinslogo schon von weitem in der Zugfolge zu erkennen war. Direkt neben Scheidt wedelte Helmut Schulte mit Fortuna-Fahnen wie wild durch die Gegend, während er mit der rechten Hand wuchtig und zielgerichtet den ihm zulächelnden Damen am Wegesrand Süßigkeiten zuwarf.

Entwicklungshilfe für noch nicht Infizierte gab es auch. Denn auf dem Fortuna- Wagen fuhren zwei Österreicher (Christian Gartner, Michael Liendl), ein Australier (Ben Halloran) und ein Niederländer (Charly Benschop) mit — und fanden sogar großen Gefallen am rheinischen Brauchtum.