Fortuna Rösler plagen Personalsorgen

Bei Fortuna fallen für das wichtige Heimspiel gegen den FC Heidenheim (18.30 Uhr) gleich zwölf Akteure aus dem Profi-Kader aus.

 Fortunas Trainer Uwe Rösler hofft in der Partie gegen Heidenheim auf die Trendwende.

Fortunas Trainer Uwe Rösler hofft in der Partie gegen Heidenheim auf die Trendwende.

Foto: dpa/Roland Weihrauch

Uwe Rösler gibt sich in diesen Tagen kämpferisch. Und dementsprechend genehmigt er sich nicht einmal den Anflug von Resignation, auch wenn man durchaus Verständnis dafür aufbringen könnte, wenn er mit den Schultern zucken würde. Denn die Situation ist schon recht verfahren. Gleich zwölf Spieler aus dem Profi-Kader fallen für das Heimspiel gegen den FC Heidenheim (18.30 Uhr) in der Arena aus. Fast täglich kommt eine Hiobsbotschaft dazu. Neben Luka Krajnc, der nach einem positiven Corona-Test mindestens zwei Wochen ausfallen wird, hat sich am Dienstag im Training auch noch Shinta Appelkamp verletzt (Beckenkammprellung) und steht nicht im Kader.

Rösler hat nach eigenem Bekunden gute Laune. Bei der Abschluss-Pressekonferenz vor dem Heidenheim-Spiel konnte er das aber ganz gut verstecken. Angesprochen darauf, wie es ihm persönlich  geht, sagt er: „Business as usual (wie gewohnt, Anm. d. Red.) – wir haben heute etwas mehr gemacht aufgrund der Tatsache, dass wir gestern nicht trainieren konnten. Haben die Mannschaft versucht, so gut es geht vorzubereiten. Und wie es mir persönlich geht? Das geht eigentlich keinen etwas an. Ich bin voller Energie, habe versucht, Lösungen zu finden und hoffe, wir können zeigen, dass es die richtigen Lösungen sind.“

Andre Hoffmann wird
wohl im Kader sein

Heißt auch: in den vorangegangenen Begegnungen hatte man genau die eben nicht gefunden. So hat sich von Spieltag zu Spieltag ein enormer Druck aufgebaut. Rösler versucht nach außen Entschlossenheit zu demonstrieren. „Diese Situation ist schon speziell. Aber ich muss ganz klar sagen, in meinem Leben, in meiner Laufbahn habe ich schon schwierigere Momente erlebt als diesen“, sagt er. „Ich habe gelernt mit solchen Situationen umzugehen. Fokussieren auf das Wesentliche. Sich also um die Leute zu kümmern, die auch die Chancen haben zu spielen, die, die im Moment nicht da sind, vermissen wir alle, aber jetzt kann ich mich nur auf die konzentrieren, die auch bereit sind zu spielen.“

Andre Hoffmann wird wohl den Sprung in den Spieltagskader schaffen. Ob er dabei gleich in der Startelf stehen wird? Bleiben in Kevin Danso, Jamil Siebert und Christoph Klarer noch drei weitere Innenverteidiger. Da keiner von ihnen ein Linksfuß ist, wird Rösler von Dreierkette wieder zurück auf Viererkette umbauen. Bis auf eine Position wüssten alle Spieler bereits, wer in der Startelf steht. Mehr wolle er aber nicht verraten. Angesichts seiner begrenzten personellen Möglichkeiten dürfte man auf Seiten der Heidenheimer ob dieser legitimen Zurückhaltung nicht in Schockstarre verfallen.

Das Momentum, wie es im Sport immer so schön heißt, ist aktuell nicht gerade auf der Seite von Fortuna. Und dennoch habe Rösler auch im Hannover-Spiel einige positive Aspekt, „weil wir so ein Spiel intensiv analysieren, als wie andere, die nur das Ergebnis betrachten“. Man hätte gute Ansätze gehabt, bringe es aber nicht zu Ende. Im eigenen Strafraum, Rösler spricht lieber von „Box“, ein Tor zu verhindern, und im anderen eins zu erzielen.

Kein Thema sei derzeit, Spieler aus der Zweiten Mannschaft nach oben zu holen. Ex-Kapitän Oliver Fink zum Beispiel wäre eine mögliche Option. „Das können wir aber nicht so ohne Weiteres machen, weil die Spieler nicht in der Testung sind. Deshalb versuchen wir unseren Kreis so geschlossen wie möglich zu halten“, sagt Rösler.

Edgar Prib ist noch immer nicht soweit, dass er wieder ins Mannschaftstraining einsteigen könnte. „Wir hatten sicher alle gedacht, dass es etwas schneller geht. Wir müssen weiter geduldig sein.“ Nun müssen andere einspringen. Rösler sagt: „Ich habe der Mannschaft ganz klare Ansätze versucht zu vermitteln, wie wir spielen. Wir müssen unsere Qualität abrufen. Den Ball gewinnen und dann geht der Fußball erst richtig los. Es gibt klare Richtlinien, wie wir das Spiel angehen wollen. Ich glaube, es hilft dem Team, wir werden sehen, ob es auch so ist.“

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