Rösler – ein Mann für alle Fälle

Der 32 Jahre Profi trainierte am Mittwoch bei Fortuna mit. Da er arbeitslos ist, kann der Zweitligist ihn verpflichten.

Düsseldorf. So richtig gerne wollten sie alle nicht über ihn reden, aber der Mann mit den blonden Haaren war ja nun einmal da. Und er trug unübersehbar ein Fortuna-Trainingsshirt.

Sascha Rösler, 32, arbeitsloser Fußball-Profi, trainiert seit Mittwoch am Rande der Arena mit den Düsseldorfer Zweitliga-Profis und könnte künftig helfen, Punkte gegen den Abstieg zu sammeln - wenn denn Trainer Norbert Meier und Geschäftsführer Sport Wolf Werner ihn überhaupt wollen. Immerhin betrachteten beide die sich anbahnende Beziehung gestern mit Zurückhaltung. "Sascha Rösler hält sich hier fit", sagte Meier standhaft.

Werner verstieg sich zu der Aussage, man sehe, "dass er noch nicht ganz fit ist". Das aber kann ja noch werden, Rösler wird in den nächsten Tagen Trainingsgast bleiben - und soll nach Möglichkeit am kommenden Mittwoch im Testspiel gegen Bayer Leverkusen mit einer Gastspiel-Erlaubnis sein Können in Spielform beweisen.

Der heute 32-Jährige feierte 1999 sein Erstliga-Debüt beim SSVUlm, es folgten Engagements bei RW Oberhausen, Greuther Fürth, Alemannia Aachen, Borussia Mönchengladbach und zuletzt 1860 München, wo er in der vergangenen Saison noch 25 Spiele absolvierte. Und trotzdem den Vertrag nicht verlängerte.

"1860 wollte, ich aber eher in den Westen. Dann hat es 60 zu lange gedauert, und sie haben sich anders orientiert", erzählte Rösler am Mittwoch, als er die erste Fortuna-Einheit absolviert hatte. Rösler hatte sich verpokert, fand weder die Fortuna noch einen anderen Klub, der seine Fähigkeiten mit Saisonbeginn nutzen wollte.

Der in Aachen lebende Blondschopf mit Führungsqualitäten und der Empfehlung, sowohl mit Aachen als auch mit Gladbach in die Bundesliga aufgestiegen zu sein, hielt sich zunächst bei der Alemannia fit. Und trainierte hernach beim niederländischen Ehrendivisionisten Willem II Tilburg über viereinhalb Wochen mit.

Ein Vertrag freilich kam auch dort nicht zustande. Er fühle sich fit, sagte Rösler, gab aber auch zu, dass ihm Spielpraxis fehle. "Ich habe mein letztes Spiel für 1860 München im Mai gemacht."

Mittel, kurzfristige Verstärkungen zu ermöglichen, stehen den sportlichen Verantwortlichen laut Vorstandssprecher Peter Frymuth zu. "Es sind Mittel freigegeben worden. Es gab auch zum 31. August noch Möglichkeiten, damals aber war nicht das Richtige auf dem Markt. So stehen jetzt eben noch Optionen offen." Ob in den nächsten Tagen weitere Kandidaten bei der Fortuna vorspielen, ließen alle Beteiligten offen.

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