Zum Abgang von Robert Schäfer : Schlussstrich unter ein Missverständnis
Düsseldorf Das Ende der Zusammenarbeit von Vorstands-Chef Robert Schäfer und Fortuna Düsseldorf erscheint wie eine logische Konsequenz aus vielen Fehlern. Doch auch der Aufsichtsrat trägt eine Mitschuld. Ein Kommentar.
Im Verein brodelte es vor Unzufriedenheit von vielen Mitarbeitern seit Monaten und zwischen Vorstand und Aufsichtsrat — während die Mannschaft von einem Erfolg zum nächsten eilte. In der Osterwoche nach dem Bayern-Spiel sollte es zum großen Knall kommen. Die Bombe ist zwei Tage zu früh hoch gegangen. Robert Schäfer muss gehen.
Der Zeitpunkt der „Bekanntgabe“ für die offensichtlich sorgsam vorbereitete Entscheidung einen Tag vor dem Spiel gegen die Bayern und quasi zeitgleich mit dem feststehenden Klassenerhalt war mehr als unglücklich und rutschte mal wieder durch eine Indiskretion eines offensichtlich frustrierten Aufsichtsratsmitgliedes heraus. Das ist kein Ruhmesblatt
Letztlich erscheint die Entscheidung aber wie eine logische Konsequenz aus einer Reihe von Schäfers Fehlern, Fehleinschätzungen, undurchsichtiger Personalpolitik sowie fehlendem Fingerspitzengefühl in der Menschenführung. Sein von ihm ausgehandeltes Gehalt von 800.000 Euro spricht nicht gerade von vernünftiger Vorgehensweise. Allerdings gehören dazu zwei Parteien. Obwohl es ein Magengrummeln bei einigen Aufsichtsratsmitgliedern gab, wurde Schäfers Vertrag im Oktober ’18 zu verbesserten Bedingungen nach dem Aufstieg verlängert. Diesen Fehler muss der Aufsichtsrat auf sich nehmen und der Verein nun wohl teuer bezahlen.