Fortuna Düsseldorf - Pokal-Debakel Rensing: „Solche Tage gibt’s zum Glück nicht so oft“

Michael Rensing redet das Debakel nicht schön. Nach einer kurzen Aufarbeitung müsse jetzt die Konzentration aber ganz auf dem Spiel am Freitag bei Union Berlin liegen.

Fortuna Düsseldorf - Pokal-Debakel: Rensing: „Solche Tage gibt’s zum Glück nicht so oft“
Foto: Christof Wolff

Düsseldorf. Friedhelm Funkel bekundete Mitgefühl mit seinen Spielern, die mit 1:6 deklassiert die Arena in Hannover verlassen mussten. „Ich habe als Trainer und Spieler ebenfalls im Pokal hoch verloren, sogar noch höher als Fortuna jetzt (0:8 mit dem 1. FC Köln bei Bayern München im Februar 2002)“, sagte Fortunas Cheftrainer, der nachvollziehen konnte, warum es zu einer Niederlage in dieser Höhe gekommen ist. „Wenn es nach fünf Minuten 0:2 steht und nach 16 Minuten 0:4, dann gibt es wohl keine Mannschaft auf der Welt, die das problemlos und und ohne Nerven wegsteckt“, sagte Funkel. „Jeder, der mal Fußball gespielt hat, der weiß, wie schwer es ist, dann den Kopf wieder hochzubekommen.“ Es sei seit Amtsantritt unter seiner Regie auch das schlechteste Spiel gewesen. Und über die Gründe, die zu diesem peinlichen Debakel geführt haben, wollte Funkel Donnerstag noch ein paar klare Worte zur Mannschaft sagen.

„Aber es wäre schlimm, wenn wir uns mit diesen 90 Minuten den ganzen Kredit, den wir uns in den vergangenen Monaten aufgebaut haben, komplett verspielen würden“, sagte der Trainer. Das hätte die Mannschaft bei all der berechtigten Kritik nicht verdient. Nach der Aufarbeitung muss es dann auch weitergehen. Am Samstag erwartet uns ein schweres Spiel in Berlin.“

Dass die Fortuna nach dem verlorenen „Abstiegs-Endspiel“ am 18. Mai 2013 erneut in Hannover so hart auf den Boden geholt wird, war nicht zu erwarten. „So krass habe ich das auch noch nicht erlebt“, sagte Michael Rensing, der diesmal Schlimmeres nicht verhindern konnte. „Solche Tage gibt es zum Glück nicht so oft, deshalb sollten wir uns damit nicht zu lange beschäftigen.“ Man müsse allerdings klären, warum die eigene Mannschaft über 20 Minuten lang kein Bein auf den Boden gebracht habe — damit es nicht wieder passiert.

„Es ist der Wahnsinn, dass so viele Fans auch unter Woche mit nach Hannover reisen“, sagte Fortunas Torhüter. „Da muss man sich eigentlich in aller Form für diese Leistung entschuldigen.“ Für die Mannschaft sei es ein wichtiges Zeichen, dass man sich nicht auf irgendwelchen Erfolgen ausruhen darf, sondern sich jeden Tag neu beweisen muss.

Auffällig war, dass ein Führungsspieler wie Alex Madlung mit seiner großen Erfahrung so daneben liegen konnte. An den ersten drei Gegentoren war er beteiligt und wirkte langsam und unbeweglich. Ein gutes Zeichen war allerdings, dass sich der 34-Jährige nicht herausredete oder sich ohne Stellungnahme in die Kabine verdrückte. Es war wohl nicht die beste Entscheidung von Friedhelm Funkel, Madlung für den Pokal zu nominieren, da er morgen in Berlin ja noch gesperrt ist. Der Trainer begründete das auch damit, dass Robin Bormuth eine Pause vertragen könnte. Aber so viel Spielpraxis hatte der 21-Jährige in dieser Saison nicht, dass er unbedingt eine Pause gebraucht hätte — da er ja ohnehin in Berlin wieder an der Seite von Kevin Akpoguma spielen wird.

Und Akpoguma verzweifelte bei dem Versuch, die Defensive zusammenzuhalten. Er wurde hektisch und übereifrig und verlor auch die Übersicht. Immerhin gelang dem U 21-Nationalspieler per Kopf der einzige Treffer der Fortuna an diesem Tag. Auch für ihn ist eine solche Leistung bislang eine völlige Ausnahme.

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