Kommentar Ernst hat „überperformt“

Düsseldorf · Reinhold Ernst stellt sich nicht mehr zur Wahl.

 Reinhold Ernst (r.) im Gespräch mit Lutz Pfannenstiel

Reinhold Ernst (r.) im Gespräch mit Lutz Pfannenstiel

Foto: dpa/Marius Becker

An seinem Engagement und seiner Liebe zu Fortuna gibt es keinerlei Zweifel. Aber es könnte sein, dass Reinhold Ernst wie die Mannschaft im vergangen Jahr „überperformt“ hat. Der Boss des Aufsichtsrates fühlte sich für einen großen Teil der Themen bei Fortuna Düsseldorf zuständig. Er versuchte zu steuern, zu regeln und auch zu kommentieren, was an anderer Stelle im Verein passierte.

Das war vielleicht ehrenwert, aber für die meisten Verantwortungsträger sicherlich eine Spur zu viel Vereinsarbeit von jemandem, der eigentlich „nur“ dem Kontrollgremium vorstehen soll. Auch von der zeitlichen Belastung muss ihm klar gewesen sein, dass seine berufliche Tätigkeit darunter leidet.

Ein weiterer Grund für die Gedanken, nicht mehr zur Wahl zum Vorsitzenden anzutreten, wird sein, dass es ihm viele nicht gedankt haben, sondern ihm sogar Vorwürfe gemacht haben, mit seiner Tätigkeit nur Machtspiele zu betreiben und der heimliche Papst von Fortuna Düsseldorf zu sein. Dies ist ihm wohl spät, aber vielleicht nicht zu spät bewusst geworden. Und so könnte er weiter im Aufsichtsrat bleiben. Ob ihm „erlaubt“ wird, stellvertretender Vorsitzender zu werden, muss abgewartet werden – je nachdem, wie sich die neuen Machtverhältnisse im Kontrollgremium ergeben.

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