Pyrotechniker warnt vor Knalltrauma und Schweißflamme

Frankfurt (dpa) - Beim Bundesliga-Relegationsspiel zwischen Fortuna Düsseldorf und Hertha BSC Berlin rannten nicht nur Fortuna-Fans vor dem Abpfiff auf den Platz - in den Kurven brannte es lichterloh.

Wolf-Ingo Hummig von der Pyrotechniker-Schule in Peißenberg erklärt, was die verbotenen Feuerwerkskörper im Stadion anrichten können.

Wie gefährlich sind solche bengalischen Feuer in den Fan-Kurven?

Hummig: „Ich denke, das waren gar keine Bengalischen Zylinderflammen, die da brannten, sondern Seenotsignalfackeln. Die kann man auch senkrecht halten, weil keine heiße Schlacke heraustropft. Aber die Flamme ist trotzdem mehr als 1000 Grad heiß. Wenn man damit in Berührung kommt, brennt die sich durch die Kleidung wie eine Schweißflamme und es kann schwere Verbrennungen geben. Außerdem ist der Rauch gefährlich.“

Zuletzt gab es viele Bilder von vernebelten Tribünen. In Köln war das Stadion sogar in tiefschwarzen Rauch gehüllt - was war das?

Hummig: „Das ist sogenannter Farbrauch. Der ist grundsätzlich gesundheitsgefährdend - und schwarzer Rauch ist es erst recht. Das ist praktisch so, als wäre Farbpulver in der Luft. Würde man da mit nassen Haaren auf der Tribüne sitzen, dann hätte man danach gefärbte Haare.“

Was kann im Stadion außerdem gefährlich werden?

Hummig: „Wenn in unmittelbarer Nähe Knallkörper gezündet werden, kann man ein Knalltrauma bekommen. Für diese Schwarzpulver-Böller der Kategorie 2, die man erst ab 18 Jahren kaufen darf und die nur Silvester gezündet werden dürfen, gilt eigentlich ein Mindestabstand von acht Metern.“

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