Polizei-Bilanz: Friedliches Fußball-Fest in der Altstadt

Tausende Fans feierten in den Kneipen der Altstadt. In der City waren zwei Hundertschaften im Einsatz.

Düsseldorf. Besser hätte es kaum laufen können, sowohl sportlich als auch rund ums Spiel. Nachdem die Fortuna sich Sonntag den Einzug in die Relegation um den Aufstieg in die 1. Bundesliga gesichert hat, wurde in den Altstadt-Kneipen ein friedliches Fußball-Fest gefeiert.

Tausende Fans begossen das 2:2-Unentschieden gegen den MSV Duisburg mit Altbier. Die Polizei zog eine positive Bilanz: „Der Einsatz verlief ohne größere Zwischenfälle und weitestgehend friedlich“, sagte Einsatzleiter Martin Vonstein.

Diesen Eindruck bestätigte der Gang durch die Altstadt. Als während der Begegnung noch Regen fiel, sammelten sich die Menschentrauben nur vor den Fernsehbildschirmen, erst nach dem Abpfiff füllte sich die Innenstadt rund um die Bolkerstraße. Jetzt belebte sich auch die Flinger Straße — denn zusätzlich zum Fußballkrimi war verkaufsoffener Sonntag, außerdem strömten die Besucher der Drupa-Messe in die City.

Beinah im Minutentakt spuckte die U-Bahn an der Heinrich-Heine-Allee Menschentrauben in die Stadt. Probleme gab es kaum: „Das war wirklich gut organisiert heute. Selbst am Bahnsteig an der Arena war es nicht zu voll, in der Bahn ebenfalls nicht zu eng“, sagte Jakob Matheja nach dem Weg vom Stadion in die Innenstadt.

Dass der Tag friedlich verlief, daran hatte neben dem Ergebnis des Spiels wohl vor allem der größte Polizei-Einsatz des Jahres mit 1000 Einsatzkräften seinen Anteil. Fast an jeder Ecke stand ein Wagen mit mehreren Beamten. Allein an der Ecke Bolker/Kapuzinerstraße hatten sieben Einsatzkräfte die Situation im Blick. Insgesamt waren im Innenstadtbereich zwei Hundertschaften im Einsatz.

Diese Strategie hatte sich schon im Vorfeld der Begegnung ausgezahlt. In Duisburg wurde an einigen Fan-Treffpunkten zwar noch Pyro-Technik abgebrannt, verletzt wurde dabei jedoch niemand. Ein Aufeinandertreffen der Fangruppen von Duisburg und Düsseldorf konnte vermieden werden. Die MSV-Anhänger wurden nach dem Spiel in Shuttle-Busse gesetzt. „Die Gästefans haben sich weitestgehend an die Vereinbarungen gehalten“, sagte ein Polizei-Sprecher.

Die Altstadt war am Sonntag in der Hand der Fortunen. Fast in jeder Kneipe lief der Fernseher, überall waren die Rot-Weißen vor dem Bildschirm. Die größte öffentliche Übertragung war im Henkelsaal des Quartiers Bohème, wo auch die Relegationsspiele gezeigt werden. Dort war die Atmosphäre zwar gespannt, ausgelassen jedoch nicht. Fangesänge blieben eine Seltenheit. Sprecher Thomas Demske: „In der letzten Woche gegen Fürth war die Stimmung besser. Weil das ein Auswärtsspiel war, hatten wir noch mehr Gäste hier, die bei einem Heimspiel in die Arena gefahren wären.“

Glücklich war am Sonntag natürlich jeder Düsseldorfer Fußballfan. „Das war ein echter Krimi, aber gegen Hertha wird es noch härter“, sagte Andrè Lichtenscheidt. „Die erste Liga ist greifbar nah.“

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