Fortuna Düsseldorf Neuer Trainer muss viele Fortuna-Baustellen bearbeiten

Über mangelnde Arbeit wird sich Marco Kurz künftig bestimmt nicht beschweren können. Wir nennen die wichtigsten Problemzonen.

Fortuna Düsseldorf: Neuer Trainer muss viele Fortuna-Baustellen bearbeiten
Foto: Wolff

Düsseldorf. Es gibt viel zu tun, Marco Kurz packt es ab Trainingsstart am 7. Januar an. Die derzeitigen Baustellen von Fortuna Düsseldorf sind vielfältig und erscheinen nicht so, als dass sie innerhalb von kürzester Zeit abgeschlossen werden können. In unserer Analyse nennen wir die wichtigsten Probleme, die der neue Cheftrainer beheben sollte und muss, damit die Abstiegsgefahr nicht noch prekärer wird.

Marco Kurz muss mit dem Makel leben, dass er von vielen Fans und vielleicht auch von den Spielern nicht als der Trainer angesehen wird, der die erste Wahl für den Verein war. Das wird nicht allein durch emsige und akribische Arbeit möglich sein. Gerade auf die ersten Ansprachen gegenüber der Mannschaft wird es ankommen, ob alle Spieler uneingeschränkt mitziehen werden. Dabei geht es auch darum, ob der neue Trainer gleich Spieler aussortiert, mit denen er nicht mehr zusammenarbeiten will, weil - falls Neuverpflichtungen getätigt werden — der Kader sonst zu groß werden würde. Vor allem als Psychologe ist Kurz gefragt und könnte als ehemaliger, erfolgreicher Profi damit besser ankommen als der Pädagoge Frank Kramer. Kurz muss die Spieler in die Pflicht nehmen. Alibis gibt es jetzt keine mehr.

Kurz gilt als Disziplin-Fanatiker. Ob er allein damit auch die teilweise unerklärlichen Unterschiede von einem Spiel zum anderen in Sachen Leidenschaft und Kampfgeist in den Griff bekommt, ist fraglich. Dazu gehört auch Einfühlungsvermögen und viel Erfahrung in kritischen Situationen. Vor allem aber muss in der Leistung der Mannschaft und im Einsatzwillen endlich eine deutliche Stabilität zu erkennen sein.

Fortuna schießt zu wenig Tore. Sportdirektor Rachid Azzouzi deutete an, dass nicht unbedingt in Neuzugänge investiert werden müsse, um die Torflaute zu beenden. Nur wenn sich etwas unbedingt anbietet, wolle Azzouzi zuschlagen. Marco Kurz könnte anderer Meinung sein, eingedenk der Tatsache, dass Finanzvorstand und Interimspräsident Paul Jäger erklärt hatte, am nötigen Kleingeld würde es nicht scheitern. In Frage kämen unter anderem Srdan Lakic (Paderborn), mit dem Marco Kurz bereits in Kaiserslautern zusammengearbeitet hat. Sascha Mölders, der sich in Augsburg auf dem Abstellgleis befindet, der sicherlich nicht preisgünstige Branimir Hrgota (Mönchengladbach/müsste vorher Vertrag verlängern oder gekauft werden), und natürlich besteht bei den Fans immer noch die Hoffnung, dass Charly Benschop zurückkommen könnte (Ausleihe). Außerdem ist auch Drittliga-Torjäger Christian Beck (15 Treffer/FC Magdeburg) ein interessanter Spieler.

Die Fortuna hat eigentlich sehr gute Standardschützen und einige große Spieler. Dass es beispielsweise kaum oder nicht gelang, Alex Madlung und Karim Haggui bei Ecken oder Freistößen besser in Stellung zu bringen, ist eine Unterlassungssünde. Da besteht in der Wintervorbereitung großer Nachholbedarf. Überhaupt ist es wichtig, dass im Spiel der Fortuna wieder eine Idee, Konzept und System zu erkennen sind. Eingeübte Spiel-Situationen haben unter Norbert Meier immer wieder für wichtige Tor gesorgt. So etwas wurde im gesamten Jahr 2015 schmerzlich vermisst.

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