Fortuna Düsseldorf Neue Aufstellung abseits des Rasens

Fortuna hat Erich Rutemöller als neuen Sportvorstand vorgestellt. Clubchef Robert Schäfer ist in die Kaderplanung weiter involviert.

Fortuna Düsseldorf: Neue Aufstellung abseits des Rasens
Foto: Wolff

Düsseldorf. Fortuna Düsseldorf stellt sich neu auf. Nach zwei sportlich ernüchternden Jahren, die vor wenigen Wochen beinahe im Abstieg in die Drittklassigkeit gipfelten, hat der Fußball-Zweitligist nun die Weichen für die Zukunft gestellt. In der soll es nach dem Wunsch der Hauptakteure bald deutlich ruhiger zugehen. Drei Wochen nach der Trennung von Sportdirektor Rachid Azzouzi stellte die Fortuna am Mittwoch Erich Rutemöller als neuen Sportvorstand vor. „Unsere Ideen stimmen überein. Zudem sehen wir es als wichtig an, dass der Sport im Vorstand verankert sein muss“, sagte Robert Schäfer. Der Vorstandsvorsitzende präsentierte bei Rutemöllers Vorstellung zugleich das „neue Gesamtkonzept für den sportlichen Bereich“.

Rutemöller fungiert demnach ab sofort als ehrenamtlicher Sportvorstand mit der Gesamtverantwortung für Struktur und Konzeption des sportlichen Bereichs. Dazu zählt neben der Profi-Mannschaft die Verbindung zum Nachwuchs. „Erich Rutemöller erhält keine besondere Vergütung für seine Arbeit“, erklärte Aufsichtsrats-Chef Reinhold Ernst. „Auf der Suche nach einer neuen sportlichen Führung haben wir einen konzeptionellen Ansatz verfolgt.“

Dieser beinhaltet zudem, dass die Fortuna keinen „echten“ Manager mehr als Nachfolger Azzouzis bestellen wird. „Wir werden viele Dinge gemeinsam angehen“, beschrieb Schäfer die neue Ausrichtung und stellte klar, dass er sich weiter bei Kaderplanung und Budgeteinhaltung einbringen wolle. Der ehemalige Bundesliga-Trainer Rutemöller selbst ließ verlauten, dass er seinen Aufgaben beim Deutschen Fußball-Bund, dem Weltverband Fifa und dem asiatischen Verband als Ausbilder und Scout weiter nachgehen und nicht durchgängig der Fortuna zur Verfügung stehen werde. „Ich möchte meine anderen Funktionen nicht einfach aufgeben“, erklärte der 71-Jährige. „Zunächst einmal geht es mir darum, mir hier bei der Fortuna einen Überblick zu verschaffen, ehe ich große Ziele verkünde.“

An der Seite Rutemöllers und Schäfers agieren künftig auch Uwe Klein und Robert Palikuca. Klein, der zwischen 2002 und 2014 Teil des Trainerstabs bei Fortuna war und als Assistent von Norbert Meier mit dem Club in die Bundesliga aufstieg, kehrt nach einem Engagement als Sportdirektor bei Hansa Rostock zurück und wird neuer „Leiter Scouting und Kaderplanung“. „Uwe Klein ist in seiner Arbeit enorm anerkannt“, sagt Schäfer über den 46-Jährigen. Ex-Verteidiger Robert Palikuca arbeitete zuletzt im Marketing-Bereich der Fortuna. „Auch er wird Erich Rutemöller, Uwe Klein und mich unterstützen“, ergänzte der Vorstandschef.

Mit der gewählten Lösung in Person Rutemöllers entscheidet sich die Fortuna einerseits für geballte Fußball-Erfahrung und einen international gut vernetzten Experten. Zudem stehen mit Klein und Palikuca zwei bei Fans und im Umfeld anerkannte Personen dem Duo aus Sportvorstand und Vorstandsvorsitzendem zur Seite. Dennoch präsentiert der Verein hier zweifellos nicht nur eine ungewöhnliche, sondern auch eine kostengünstige Lösung. In Sachen Kaderplanung reden die Verantwortlichen von einem jungen, hungrigen Team, das eine hohe Identifikation schaffen soll — sportliche Rückschläge zum Saisonbeginn miteinkalkuliert. Vom pekuniären Standpunkt aus betrachtet, impliziert diese Herangehensweise ebenso wie die Neuaufstellung, dass die Fortuna doch ein bisschen auf Sparen aus ist.

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