Fußball-Analyse : Nach einer Serie von Unentschieden tritt Fortuna auf der Stelle
Düsseldorf Die Mannschaft von Uwe Rösler überzeugt mit zuverlässig guten Leistungen – solange man nicht auf die erzielten Tore und die Punktebilanz schaut.
Sieben Spiele in der Bundesliga und nur eines hat Uwe Rösler mit seinem Team verloren. So gut wie sich diese Bilanz von Fortunas neuem Trainer liest, so mäßig ist die Punktausbeute, wenn man genauer hinschaut. Denn es gab in dieser Zeit seit Röslers erstem Spiels gegen Eintracht Frankfurt nur einen Sieg (2:0 in Freiburg) und fünf Unentschieden. Das ist für eine Mannschaft, die unbedingt Boden auf das untere Mittelfeld aufholen muss, dann doch an Zählern zu wenig. „Wir müssen uns unbedingt mehr belohnen“, hieß es am Samstag von Abwehrspieler Andre Hoffmann auch nach der Begegnung mit dem SC Paderborn, die torlos geendet war. Gegen Frankfurt (1:1), in Wolfsburg (1:1), gegen Hertha (3:3), in Mainz (1:1) und auch gegen den Tabellenletzten wären mit ein wenig mehr Glück, Konzentration und Killerinstinkt Siege nicht unmöglich gewesen. „Wir müssen uns unbedingt etwas überlegen, um diese Torflaute zu beenden“, sagte Uwe Rösler, der bei seinem Amtsantritt verkündet hatte, dass er deutlich offensiver als sein Vorgänger mit seiner Mannschaft auftreten wollte. Diese Schwäche hatte er bei seinem Videokonsum in den vorangegangenen 19 Spielen unter Friedhelm Funkel bei der Fortuna ausgemacht.
Neun Tore in sieben Spielen seitdem sprechen hingegen nicht für ein treffsicheres Team. Und auch Rouwen Hennings nach elf Toren in der Hinrunde zu weiteren Erfolgserlebnissen zu verhelfen, ist Uwe Rösler nicht gelungen. Fakt ist: Fortuna hat mit 27 Toren die schlechteste Offensive der Liga. Selbst Paderborn hat drei Treffer mehr erzielt. Daher kann es für Fortunas Trainer nur darum gehen, nicht nur noch torgefährlicher zu werden, sondern vor allem effizienter. „Bei uns hat in diesem Spiel gefühlt jeder mal den Pfosten des gegnerischen Tores getroffen“, sagte Kaan Ayhan. „Eigentlich gewinnt man ein Spiel, in dem man so oft das Aluminium trifft.“ Der türkische Nationalspieler ist für das Spiel in Köln nach der zehnten Gelben Karte gesperrt und entgeht so der möglichen Sperre gegen seinem Ex-Verein Schalke 04, was am Mittwoch kommender Woche das übernächste Fortuna-Spiel sein wird.
Standardsituationen sind bei Fortuna keine „Waffe“ mehr
„Wir haben ein richtig gutes Spiel gemacht, waren aber nicht effektiv genug“, sagte Torhüter Florian Kastenmeier, der aber seine Vorderleute für deren konsequente Arbeit lobte und keine Angst hatte, kurz vor Schluss beim einzigen guten Angriff des Gegners noch das 0:1 zu fangen. „Insgesamt sollte uns unser guter Auftritt trotz des enttäuschenden Ergebnisses Mut machen für die nächsten Aufgaben.“ Die spielerische Leistung müsse man dann aber tatsächlich über 90 Minuten gegen die Topteams zeigen.