Fortuna Düsseldorf Rückblick: Fortuna hat Moral gezeigt

Düsseldorf · Die Mannschaft hat im Kampf um den Aufstieg ebenso wie in der Hinrunde der Bundesliga Rückschläge verkraftet und gezeigt, dass immer mit ihr zu rechnen ist.

 Fortunas Stürmer Dodi Lukebakio und seine Mitspieler freuen sich über den Treffer zum 3:3 — nach 1:3-Rückstand beim FC Bayern München.

Fortunas Stürmer Dodi Lukebakio und seine Mitspieler freuen sich über den Treffer zum 3:3 — nach 1:3-Rückstand beim FC Bayern München.

Foto: dpa/Matthias Balk

Immer dann, wenn (fast) alle die Fortuna im zurückliegenden Jahr abgeschrieben hatten, meldete sich die Mannschaft mit wichtigen, überraschenden und leidenschaftlich erkämpften Erfolgen zurück. So war es schon in der 2. Liga, nach dem 1:3 bei Union Berlin, dem 1:1 daheim  gegen Fürth und dem 3:4 im klirrend kalten Regensburg nach einer 3:0-Führung. Die Mannschaft zeigte Charakter, war wieder erfolgreich, um danach ein Osterfest mit sogar drei Niederlagen in Folge hinzulegen. Und wieder zeigte die Mannschaft eine Reaktion und ihre größte Stärke, sich nicht vom Weg abbringen zu lassen. Das überzeugende 3:0 gegen Ingolstadt war das Signal — „Wir steigen auf“. Da hatten die Fortunen den Mut, auch öffentlich darüber zu sprechen. Was folgte, ging in die Geschichte des Klubs ein. Das „Aufstiegstor“ von Rouwen Hennings in Dresden mit anschließender legendärer Fete auf dem Platz vor der Fortuna-Kurve — und dann das Meisterstück nach einem 0:2-Rückstand beim zu siegessicheren „Club“.

In der Bundesliga ging es ähnlich weiter. Nach der Start-Niederlage gegen Augsburg kam der Punktgewinn in Leipzig, dem unnötigen Ausgleich zum 1:1 gegen Hoffenheim folgte der Siegtreffer nach einem Elfmeter. Den bitteren Enttäuschungen gegen Leverkusen, in Nürnberg, gegen Schalke, in Frankfurt, gegen Wolfsburg und in Gladbach folgten der Sieg gegen Hertha und das sensationelle Remis in München, als längst viele an der individuellen und mannschaftlichen Qualität gezweifelt hatten. Auch das unnötige 0:1 gegen Mainz steckte das Funkel-Team weg, um dann den „Winter-Coup“ mit drei Siegen in der englischen Woche folgen zu lassen.

Bei den Sponsoren und beim Etat muss die Fortuna noch zulegen

Noch hat Fortuna Düsseldorf den Klassenerhalt nicht geschafft, aber der Glaube daran hält nicht nur die Mannschaft auf Kurs. Das Umfeld steht mehr denn je zur Fortuna, die Fans sind großartig — daheim und auswärts. In Sachen Pyro-Show hat es leider einen unrühmlichen Höhepunkt in Gladbach gegeben, als einige Unverbesserliche quasi das ganze Spiel über für Gefahr in der Fankurve gesorgt haben.

Natürlich wünschen sich alle Fortuna-Verantwortlichen, allen voran der Trainer, zu jedem Spiel ein ausverkauftes Haus. Doch das alles muss wachsen, immer noch wissen viele Fußball-Freunde nicht, zu welchem Spektakel die Fortuna inzwischen wieder in der Lage ist. Der verdiente Sieg und die Spielweise gegen Dortmund sind dafür ein gutes Beispiel — das war in der Schlussphase Gänsehaut-Feeling pur.

Auch wirtschaftlich hat sich der Verein entwickelt. Neue Sponsoren wurden gewonnen, da ist aber noch lange nicht das Ende der Fahnenstange erreicht. In der Bundesliga muss die Fortuna noch mehr generieren, um mit dem Etat zum unteren Mittelfeld der Liga aufschließen zu können. Die Kontroversen innerhalb des Vereins sind weniger geworden und werden kaum mehr öffentlich ausgetragen. Die Stimmung im Verein könnte aber noch besser sein. Vielleicht kann der neue Sportvorstand Lutz Pfannenstiel dafür sorgen, obwohl der Start nach den leichten Unstimmigkeiten mit ihm und Trainer Funkel etwas irritiert haben.

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