Lorenz-Günther Köstner: „Es ist keine Frage des Systems“

Fortunas Trainer setzt auf Kompaktheit und glaubt, die richtigen Spieler zu haben.

Lorenz-Günther Köstner: „Es ist keine Frage des Systems“
Foto: Horstmüller

Düsseldorf. Lorenz-Günther Köstner hat sich ein erstes Bild von seiner neuen Mannschaft gemacht. „Es wird eine harte Vorbereitung“, hatte der neue Trainer von Fortuna Düsseldorf bei seinem Amtsantritt verkündet. „Damit meine ich aber nicht, dass es körperlich überaus anstrengend wird“, erklärte Köstner. „Ich weiß aber, dass es noch Berührungsängste von den Spielern mir gegenüber gibt. Ich werde deshalb auf die Spieler zugehen, um mit allen zu sprechen.“

Köstner setzt große Offenheit voraus und hofft, dass diese auch ihm entgegengebracht wird. Das Vertrauen müsse entstehen und von Ehrlichkeit geprägt sein, „auch wenn es dann mal schwer sein sollte, eigene Fehler zuzugeben“, sagte Köstner. Zudem müsse man genau beobachten, wer in der Mannschaft mit wem am besten könne, um alle Stärken zu nutzen.

Von einem bestimmten System, das er mit der Mannschaft spielen will, redet Köstner noch nicht. „Ich habe eine leistungsbereite Mannschaft in den letzten drei Spielen vor der Winterpause gesehen. Wenn wir dahinkommen, dass der vorderste Stürmer auch der erste Verteidiger bei Ballbesitz des Gegners ist, haben wir die erste Basis gelegt.“

Das Wichtigste sei jetzt für Fortunas neuen Cheftrainer zu entscheiden, was er mit den vorhandenen Spielern und mit welchem System erreichen kann . „Das Ziel muss eine verbesserte Stabilität sein“, sagte Köstner. „Wichtig ist eine gute Mischung innerhalb der Mannschaft und natürlich die Einstellung.“ Er selbst und seine Spieler müssten sich jeden Tag neu beweisen. Wenn die Vertrauensbasis da ist, sei auch der Weg für eine erfolgreiche Arbeit frei.

Ob es dann mit einem 4-4—2-System oder mit einem 4-2—3-1-System auf den Platz geht, hängt von den Fähigkeiten der eigenen Spieler, aber auch vom Gegner ab.

„Aus der Ruhe schießt man mehr Tore“, sagte Köstner, machte aber deutlich, dass das für ihn nicht heißt, nur defensiv zu spielen. „Wir wollen aus einer Kompaktheit heraus agieren, die es dem Gegner schwermacht, Lücken in unserer Defensive zu finden.“ Und das sei nicht ein Frage von Systemen, denn besagte Kompaktheit sei in nahezu allen Spielformen möglich.

Köstner kritisierte indirekt seinen Vorgänger Mike Büskens: „Wenn Fortuna jetzt in der 2. Liga mehr nach vorne spielen und höher verteidigen musste, sind die Räume größer geworden. Und das war vielleicht nicht das Optimale“, sagte Fortunas neuer Chefcoach, der auf viel Ballbesitz setzt und einige Taktikformen mit seinen Spielern erarbeiten will, mit denen man sowohl agieren als auch reagieren könne. „Aber das braucht natürlich eine gewisse Zeit, die wir mit nur 15 Spielen eigentlich nicht mehr haben.“

Deshalb will Köstner so schnell wie möglich eine Mannschaft finden, die sowohl defensiv gut steht, als auch im Umschalt- und Angriffsspiel ihre Stärken ausspielt. „Und ich glaube, dafür haben wir auch die richtigen Spieler.“

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