Langeneke sagt, was er denkt

Der 33 Jahre alte Verteidiger wird in der neuen Saison wieder Meiers Abwehrchef sein.

Düsseldorf. Trainingslager mag Jens Langeneke nicht, da redet der Innenverteidiger der Fortuna nicht lange um den heißen Brei herum. "Irgendwann ist man davon nicht mehr so begeistert." Andererseits weiß er nach vielen Jahren als Fußball-Profi, dass diese Phase der Vorbereitung notwendig ist.

Für die Grundlagen, für das Teamgefühl, für fast alles. Dass Trainer Norbert Meier gleich am ersten Tag in Bitburg ein zwölf Stationen umfasssendes Zirkeltraining ansetzte, nahm Langeneke hin. "Das hat man immer auf dem Zettel. Aber sofort in der ersten Einheit?"

Seine Rolle im Team gefällt ihm. Während die jungen Spieler des Fußball-Zweitligisten in der Sportschule Bitburg brav Bälle tragen und Tore schleppen, darf Langeneke seine Meinung sagen. Schließlich ist der 33-Jährige nach dem Weggang von Axel Lawarée der älteste Spieler im Kader.

Langeneke hat sich durch seine starken Leistungen der vergangenen Jahre zur echten Führungsfigur entwickelt. Auf die Rolle als "Abwehrchef" erhebt er deshalb wieder den Anspruch. "In den vergangenen Jahren habe ich immer konstant gespielt, mit wechselnden Nebenleuten."

Ob Robert Palikuca, Hamza Cakir oder zuletzt Bamba Anderson, der sicher von einem der besten und zuverlässigsten Defensiv-Akteure in der 2. Bundesliga profitierte und jetzt den Sprung zu Erstligist Borussia Mönchengladbach geschafft hat. Auch wenn Langeneke mal draußen war, kämpfte er sich schnell zurück auf seinen Stammplatz im Zentrum der Viererkette. Da dürfte Meier ihn auch in der kommenden Spielzeit fest einplanen.

Die beiden Kandidaten für den Platz neben ihm: Assani Lukimya-Mulongoti und Tiago, der erst vor wenigen Tagen vom MSV Duisburg nach Düsseldorf wechselte. Eine knappe Besetzung für die zwei Positionen, das weiß auch Langeneke.

Allerdings ist da auch noch Kai Schwertfeger, der in der Defensivreihe alle Positionen spielen kann. "Ich bin recht zuversichtlich, dass nicht viel passiert. Schließlich bin ich nicht besonders verletzungsanfällig." Am Anfang der vergangenen Saison fiel er kurze Zeit aus, in der Spielzeit davor auch. Das waren aber die einzigen Verletzungen in der Laufbahn, die mit dem Aufstieg in die 2. Liga und einer begeisternden Saison einen vorläufigen Höhepunkt erreicht hat.

"Die Kinder laufen wieder mit Fortuna-Trikots durch Düsseldorf, das ist doch toll." Langeneke wohnt in Hamm, nicht weit vom Herzen der Stadt. Kürzlich hat er sich mit seiner Freundin Nadine verlobt. Im kommenden Juni soll geheiratet werden, nach möglichen Terminen für Aufstiegsspiele. Dass die Fortuna trotzdem wieder oben mitmischen kann, mag er nicht voraussagen.

Das zweite Jahr werde sicher schwerer als das erste nach dem Aufstieg. "Es wird sich sportlich zeigen, die Zugänge bringen aber schon eine gewisse Qualität mit." Allerdings funktioniere das nur als Gesamt-Konstrukt. Mit elf Häuptlingen habe man keinen Erfolg. Dass er selbst einer sein wird, daran lässt er keinen Zweifel. Ob er nun ein Freund des Trainingslagers in Bitburg ist oder nicht.

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